Magnesiummonocyanoacetylid (MgC3N)

(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)

Wie im Jahr 2019 berichtet, wurde Magnesiummonocyanoacetylid (MgC3N oder Mg–C≡C–C≡N) von Cernicharo und Mit-arbeitern mittels des 30-Meter-Teleskop des Institut de Radioastronomie Millimétrique (IRAM) in IRC +10216 entdeckt. Die Entdeckung beruhte auf der ebenfalls 2019 veröffentlichten experimentellen und theoretischen Arbeit von Cabezas et al. Magnesiummonocyanoacetylid hat ein Dipolmoment, das 6 Debye übersteigt; dies verbessert sein Rotationsspektrum im Vergleich zu Molekülen mit kleineren Dipolmomenten. Während Petrie und Mitarbeiter 2003 gewisse Duplettlinien in IRC +10216 dem MgC3N zuordneten, kamen spätere Auswertungen zu dem Ergebnis, daß diese Linien dem C6H zugeordnet werden sollten.

Wie MgC3N sind die meisten bis heute entdeckten, magnesiumhaltigen Moleküle lineare Duplettspezies, darunter MgNC, MgCN, MgCCH und MgC4H. Magnesium bildet lineare Verbindungen der Form X-Mg-Y, wie etwa HMgNC (entdeckt 2013), da ihr 3s2 Elektronenpaar gekoppelt ist.