Siliziumdicarbid (SiC2)

(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)

Der Durchbruch, der 1984 zur Entdeckung von Siliziumdicarbid (SiC2) durch Thaddeus et al. führte, ist auf Laborarbeiten von Michalopoulos et al. zurückzuführen, die zeigten, daß SiC2 zyklisch anstatt linear aufgebaut ist, wie bis dahin vermutet wurde. Die Spezies wurde in IRC+10216 beobachtet, eine zirkumstellare Hülle, in der eine große Zahl weiterer Astromoleküle erstmals identifiziert wurden. Über weitere Rotationslinien, die den schwereren  Silizium-Isotopen Si-29 und Si-30 zugeordnet werden, haben 1986 Cernicharo et al. berichtet.

Die erste Beobachtung des SiC2 gelang nicht im interstellaren oder zirkumstellaren Medium, sondern in Atmosphären von Sternen der  Klasse N. Dies sind Kohlenstoffsterne, die am kühlen Ende der Spektralreihe stehen.

Siliziumdicarbid ist eines von mehreren bekannten Astromoleküle, das eine aus drei Atomen bestehende Ringstruktur aufweist. Zu dieser Gruppe zählen 2-Cyclopropyn-1-yl (c-C3H), Cyclopropenyliden (c-C3H2), Ethylenoxid (c-C2H4O) und Cyclopropenon (c-H2C3O). Weiterführende Informationen über die Spektroskopie von SiC2 findet sich in der Promotionsschrift von Michael Geusic an dieser Stelle.