Octatetrainyl-Anion (C8H-)

(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)

Das größte, bis heute im All identifizierte Anion ist C8H, das den offiziellen (und zungenbrecherischen) Namen Octatetrainyl-Anion trägt. Die Entdeckung wurde 2007 von drei Gruppen gemeldet, zunächst in direkt aufeinanderfolgenden Artikeln in „The Astrophysical Journal Letters“ durch Brünken et al. und Remijan et al., denen innerhalb weniger Monate eine Publikation mit bestätigenden Beobachtungen von Kawaguchi et al. folgten. Die Entdeckung von Brünken et al. gelang in TMC-1, die von Remijan et al. in IRC+10216; beide Gruppen benutzten Daten, die mit dem 100 m  Robert C. Bird Green Bank Teleskop gesammelt wurden. Die Entdeckung von Kawaguchi et al. erfolgte ebenfalls in IRC+10216 und basierte auf Beobachtungen mit dem 45-m-Teleskop am Nobeyama Radio-Observatorium. Insgesamt wurden 13 verschiedene Übergänge bei den drei Nachweisen beobachtet. Die Messungen des Rotationsspektrums von C8H im Labor durch Gupta et al. ermöglichten die Entdeckung.

Bisher sind fünf Anionen im Weltraum in der Gasphase entdeckt worden. Zusätzlich zu C8Hwurden die Entdeckungen des Hexatriinyl– (C6H) und Butadiinyl-Anions (C4H) 2007 bekannt gegeben, wohingegen die Entdeckungen des Cyanoethinyl– (C3N) und Cyanobutadiinyl-Anions (C5N) 2008 gemeldet wurden. Die Entdeckung des Cyano-Anions (CN) wurde 2010 veröffentlicht.