Vereinsexkursion 2021 – Astrocamping und Teleskoptreffen im Vogelsberg

Seit mehreren Jahren organisiert die Deep-Sky Beobachtergruppe der Volkssternwarte Darmstadt e.V. eine jährliche Exkursion für alle Mitglieder. In den Jahren 2018 bis 2020 war die Hohe Geba im Sternenpark Rhön unser Ziel. Mit dem Wetter hatten wir am Exkursionswochenende bislang Glück: je 1-2 klare Beobachtungsnächte und tagsüber angenehmes Wetter für gemeinsame Ausflüge.

Der Emissionsnebel IC 1396 (SH2-131) aufgenommen von Christian Roßberg am 7.9. und 8.9. 95x ISO1600, 300s (8 Std. Gesamtbelichtungszeit)

Aufgrund begrenzter Übernachtungsmöglichkeiten (Veranstaltung auf dem Berg, ein Hotel im Umbau) mußten wir uns für das Jahr 2021 auf die Suche nach einem neuen Ziel machen. Nach Optionen wie dem Schwarzwald oder den Alpen haben wir uns letztendlich für die Sternenwelt Vogelsberg e.V. bei Stumpertenrod entschieden, insbesondere aufgrund der kurzen Anfahrt (1 ½ Stunden) sowie der vorhandenen Infrastruktur.

Bei dem Gelände handelt sich um einen ehemaligen Fußballplatz, auf dem in den Jahren 1992 bis 2006 bis zum Umzug an den Gederner See das ITV (Internationale Teleskoptreffen Vogelsberg) stattfand. Seitdem hat sich dort ein Verein etabliert, der die Möglichkeit zum Astro-Camping anbietet. Es gibt ein Vereinsheim mit Küche, Vortragssaal, Dusche und WC, sowie eine Sternwarten-Kuppel mit 500/5000mm Cassegrain Teleskop, einen Flachdachbau für Teleskope sowie 8 Astro-Hütten von Vereinsmitgliedern.

Auf dem weitläufigen Gelände ist viel Platz für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile an denen man seine Teleskope aufbauen kann. Stromanschlüsse sowie einige Teleskop-Säulen sind ebenfalls vorhanden. Ca. 10 Autominuten entfernt gibt es in Ulrichstein Übernachtungsmöglichkeiten im Hotel.

Für das Exkursionswochenende vom 10. bis 12. September hatten sich 14 Mitglieder angekündigt (6 x Hotel, 8 x Astro-Camping). Einige Teilnehmer wollten bei gutem Wetter bereits früher anreisen.

Gute Beobachtungsbedingungen eine Woche vor der Exkursion

Und so kam es, dass sich nach mehreren verregneten Wochen die Wettervorhersage bereits Anfang September deutlich verbesserte.  Am Donnerstagabend des 2. September reisten Christian H.L. mit einem 16“ Dobson und Zelt für 2 Nächte sowie Christian R. mit 16“ Dobson, 80/400 Apo für die Astro-Fotografie und einem Familienzelt für die gesamte Woche an.

In den ersten Nächten war es windstill und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, so dass Fangspiegelheizung und Föhn zum Einsatz kamen. Die visuelle Grenzgröße lag ungefähr bei 6,3 Magnituden (SQM-L 21,31 mag/arcsec2). Aufgrund der Feuchtigkeit verwarfen beide ihre Pläne am Teleskop zu zeichnen und genossen ihre visuellen Deep-Sky Touren amTeleskop.

Inspiriert vom einem Artikel in der Zeitung Sky & Telescope startete Christian R. sein „Cirrus-Nebel Projekt“. Bei diesem 2.400 Lichtjahre entfernen Emissions- und Reflexionsnebel im Sternbild Schwan handelt es sich um den Überrest einer Supernova die vor ca. 8000 Jahren stattfand. Die scheinbare Größe am Himmel beträgt ca. 3° und ist damit etwa 6x so groß wie der Vollmond.

Den östlichen Hauptbogen mit „Knochenhand“ (NGC 6992, NGC6995, IC1340) sowie den westlichen Hauptbogen mit „Sturmvogel“ (NGC 6960) am hellen Stern 52 Cygni kennen die meisten Hobbyastronomen. Dazwischen liegen neben „Pickerings Triangle“ noch weitere Strukturen und Knoten, die sich im Amateurteleskop beobachten und fotografieren lassen.

In jeder klaren Nacht steuerte Christian R. im 16″ Dobson mit OIII Filter im 13mm Okular (130x Vergrößerung) diese Region an, um weitere Details zu sehen. Insbesondere in Momenten guter Transparenz war der Anblick beeindruckend und es konnten die meisten Fragmente und feinen Fasern beobachtet werden. Nur die sehr lichtschwachen Teile, wie der „westliche Bogen“ in der südlichen Blowout-Region, waren nicht zu sehen. An zwei Nächten (3.-4.9. und 5.-6.9.) machte Christian R. zudem Aufnahmen des Nebels um daraus ein Mosaik und eine Beobachtungskarte zu erstellen.

Der Cirrusnebel (Schleiernebel) aufgenommen von Christian Roßberg in der Sternenwelt Vogelsberg am 3. und 5.9.2021. Canon EOS 6Da an Skywatcher Esprit 80/400 mit Optolong L-Enhance Filter. Mosaik aus 2x je 41 Aufnahmen mit ISO 1600, 480 Sekunden.
Invertierte und beschriftete Aufnahme des Cirrus-Nebels als Detailkarte von Christian Roßberg. Anklicken zum Vergrößern!

Tagsüber wurde auf dem Gelände mit anderen Hobbyastronomen gefachsimpelt oder eine Blende gebaut, um den 16″ Dobson für die Beobachtung von Jupiter und Saturn auf 6″ (ohne Obstruktion) abzublenden.

In den folgenden Beobachtungsnächten wurden insbesondere Objekte des Sommerhimmels beobachtet. Zum Beispiel der Herkuleshaufen (M13) der bei 211x Vergrößerung im 16″ Dobson bis ins Zentrum aufgelöst erschien und „Propeller“ und Sternketten zeigte. Ein okularfüllender Hantelnebel (M27) oder der Ringnebel (M57) in dem in Phasen von gutem Seeing bei 360x Vergrößerung immer wieder der Zentralstern (15.3 mag) zu sehen war.

Am Montag erobern die Reinheimer den Vogelsberg

Während Christian am Montagmittag mehrere Sonnenflecken-Gruppen im Weißlicht beobachtet, wurde es plötzlich heiter auf dem Platz. Robert K. und Klaus – der die Astro-Camping Woche seit langem akribisch vorbereitet hatte – waren angereist.

Robert K. und Klaus beim Aufbau der Zelte
Klaus und Robert K. am 28″ f/3,08 Eigenbau Dobson von Timm

Schnell fanden beiden heraus, dass es auf dem Gelände viele andere Hobbyastronomen gibt mit denen man sich wunderbar unterhalten konnte. So verging der Nachmittag wie im Flug und es gab immer wieder etwas zu Lachen. Hierdurch dauerte das Aufstellen der Zelte etwas länger und zum Aufbau der Teleskope kam es an diesem Tag nicht mehr. Am späten Nachmittag zogen Wolken auf, so dass beim gemeinsamen Grillen an eine Beobachtungsnacht nicht mehr zu denken war.

Als der Himmel langsam aufklarte, lud uns Timm Klose zu einer spontane Himmelstour im 28″ Eigenbau-Dobson an. Schwungvoll steuerte er das erste Objekt an. Robert K. warf zuerst einen Blick ins Okular und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: „Wahnsinn“. Dann schaute Klaus durch den Low-Rider und wunderte sich über den unscharfen Stern, der aussah wie ein großer, ovaler Ring. Als unserem Astrofoto-Profi klar wurde, dass es sich um den Ringnebel handelt, musste er über sich selbst lachen. Er hatte schon eine Weile nicht mehr visuell beobachtet und den Ringnebel noch nie in einer solche Größe und Detailfülle gesehen. Timm (der viele Objektpositionen auswendig kennt) fuhr zielsicher weitere Objekte an und unsere Reinheimer kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sogar Roberts Hund Terry, der zwischen unseren Beinen herum lief, ist auf den „Geschmack“ des 28″ Spiegels gekommen.

Robert und Daniel reisen am Dienstag an

Am Dienstag (7.9.) reist am Nachmittag Robert W. an, der im Hotel in Ulrichstein übernachtet. Zügig baut er sein Celestron C8 (203/2030 Schmidt Cassegrain Teleskop) auf und motivierte damit auch Klaus und Robert K. den Aufbau ihrer Teleskope zu beginnen. 28 Stunden nach ihrer Anreise haben auch sie es geschafft…

Christian, Robert W., Robert K und Klaus
28 Stunden nach der Ankunft: Ihre Teleskope stehen

Rechtzeitig zum gemeinsamen Grillen am Abend reiste Daniel mit seinem Wohnwagen an und baute seinen Skywatcher Esprit 100/550 Apochromat auf.

Mit Beginn der astronomischen Dämmerung wurde es lustig auf dem Platz. Um andere nicht mit Licht zu stören, hatte Klaus seinen Computer zur Steuerung von Kamera und Montierung im Zelt aufgebaut. Das Teleskop stand vor dem Zelt – jedoch ohne Motor-Fokussierer. Diese Aufgabe übernahm jetzt Robert K., dem Klaus aus dem hell beleuchteten Zelt Anweisungen zurief: „Noi“ (weiter rein), „Nee, raas“ (nein, weiter raus), „Noo, wedder zrück“ (nein, wieder zurück), „Joo, gut“ (passt). Nach einer Gesamtbelichtungszeit des Seelennebel von 180 Minuten waren die „Flats“ (zur Korrektur von Vignettierung und Staub) an der Reihe. Die Flatbox wurde mit Unterwäsche auf dem Teleskop befestigt und Klaus gab erneut Anweisungen aus dem Zelt. Das Spiel wiederholte sich in der folgenden Nacht mit dem Nordamerika-Nebel (NGC 7000).

In beiden Nächten machte auch Daniel diverse Astrofotos, zum Beispiel von der Triangulum Galaxie (M33), der Andromeda Galaxie (M31) oder den Plejaden (M45).

Der Seelennebel (IC1848) aufgenommen von Klaus am 7.9.2021. APO ED 80/440, ZWO ASI 071 MC Pro, Schmalbandfilter Ha/OIII, 60×3 min, Gain 0.

Christian startete seine visuellen Touren im 16″ Dobson jeweils im Süd-Westen. Leider lag das Sternbild Schütze im Dunst, so dass sich zur Beobachtung nur höhere und hellere Objekte wie der Schwanen-Nebel (M17) lohnten. Weiter ging es zum Beispiel in den Delfin mit dem Blue Flash Nebel (NGC 6905) oder dem Asterismus „Giftpilz“ (French 1) nebst „Fußpilzgalaxie“ (NGC7025) im Fuß des Pilz.

Im Schwan wurden der Crescent Nebel (NGC 6888) besucht, bevor es weiter zum Nordamerika (NGC 7000) und Pelikannebel (IC 5067) ging. Letztere waren in Momenten guter Transparenz im 30mm Okular (56x) mit OIII Filter schön abzufahren. Im blinkenden planetarischen Nebel (NGC 6826) war im 4,7mm Okular (360x) ein Ring mit leichter Füllung zu sehen. Der Fetus Nebel (NGC 7008) zeigte sich im 13mm Okular (130x) leichte Strukturen, eine Art Doppel-Schweif am Ende.

In beiden Nächten machte Christian Aufnahmen des Emissionsnebel IC 1396 im Cepheus und beobachtete diese Sternendstehungsregion im Dobson-Teleskop. Im 13mm Okular (130x) mit UHC Filter waren die kontrastreicheren Regionen des Nebels, wie z.B. der Elefantenrüsselnebel (IC 1396a) als Abschattung zu erkennen. Das 3-fach System Struve 2817 im Zentrum (eine Ionisierungsquelle des Nebels) war mit seiner gelblichen und den beiden weißen Komponenten schön anzusehen.

Weitere interessante Objekte in dieser Region waren der Irisnebel (NGC 7023) oder der Bow-Tie Nebel (NGC 40) dessen helle Stellen im Ring um den Nebel an eine Anzugs-Fliege erinnerte.

Vom Bubble Nebel (NGC 7635), der im Sternbild Cassiopeia liegt, war ein Bogen an zwei hellen Sternen zu erkennen. Weiter geht es zu den Gamma Cassiopeia Reflexionssnebeln (IC56/IC63) über den Camel’s Eye Nebel (NGC 1501) in das Sternbild Perseus.

Dort war der California Nebel (NGC 1499) im 30mm Okular (56x) mit h-beta Filter am Kontrast seiner Ränder zu sehen.

Zur Einstimmung auf ein zukünftiges Beobachtungsprojekt: „Die Kugelsternhaufen in der Andromeda Galaxie“, machte sich Christian auf die Suche nach G1 (Mayall II). Dieser Kugelsternhaufen (der möglicherweise das Überbleibsel einer Galaxie ist) liegt 2,5 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt am Rand der Andromeda-Galaxie (M31). Ein Dreieck aus hellen Sternen ca. 2,5° westlich und leicht oberhalb von M31 hilft G1 im Sucher zu finden. Bei höherer Vergrößerung erscheint G1 als „Scheibchen“ zwischen zwei Sternen.

Skizze von Christian (2020): French 1 mit NGC 7025 im „Fuß“
Skizze von Christian (6.9.2021 23:33 Uhr): Position von G1 im 8×50 Sucher
Skizze: von Christian G1 bei 360x Vergrößerung

Roberts kleiner Messier Marathon

Währenddessen startet Robert W. nach mehreren Monaten Deep-Sky Entzug einen kleinen Messier Marathon. Mit seinem Celestron C8 macht er eine umfangreiche Himmelstour vom Schlangenträger zum Wassermann und berichtet:

Meine Beobachtungstour am 7.9. startete ich in der ersten Nacht mit einer Reise zu den verschiedenen Kugelsternhaufen im Sternbild Schlangenträger: Zunächst wurden M10 und M12 eingestellt und mit einem 17 mm Nagler-Okular (119 x) genauer beobachtet. Während M10 kompakt und rund erschien, war M12 eher elliptisch und bei dieser Vergrößerung bereits gut in Sterne aufgelöst. Beide Kugelsternhaufen sind ca. 20,000 Lj von uns entfernt. Ein Schwenk des Teleskops führte zum Kugelsternhaufen M14: Dieser war im Vergleich zu den beiden anderen eher unscheinbar und erschien im Teleskop als nebliger Fleck, der nicht in Einzelsterne aufzulösen war. Die Tour durch den Schlangenträger beendete ein kurzer Blick auf den offenen Sternhaufen IC4665: Dieses Objekt ist definitiv eher für die Beobachtung mit einem Feldstecher geeignet: Im C8 ging der Haufencharakter bereits bei Einsatz eines 35 mm Panoptic-Okulars (58 x) vollständig verloren.

Meine weitere Reise führte mich zu den Deep-Sky-Objekten im Sternbild Aquarius: Der Saturnnebel (NGC7009) war bei 119x Vergrößerung deutlich als blaues, elliptisches Scheibchen mit den beiden lichtschwachen Ausläufern sichtbar. Abgesehen von der Farbe erinnert der Anblick dieses Objektes durchaus an den Anblick des Saturn in einem kleinen Fernrohr, wenn die Ringe nahe der Kantenstellung stehen. Weiter ging die Tour zu den südwestlich davon gelegenen Messier-Objekten M72 und M73. Während es sich bei M73 nur um eine zufällige Anordnung von 4 Sternen handelt, verbirgt sich hinter der Katalognummer M72 ein 9,3 mag heller Kugelsternhaufen, der nur als nebliger Fleck zu erkennen war. Das interessanteste Objekt in Aquarius war der weiter südöstlich gelegene Helixnebel (NGC7293): Im 24 mm Panoptic-Okular in Verbindung mit einem UHC-Filter war dieser planetarische Nebel schön als Ellipse zu sehen. Das Innere dieser Ellipse erscheint deutlich lichtschwächer als der es umgebende äußere Ring. Der Helixnebel ist mit einer Entfernung von ca. 650 Lj der uns am nächsten liegende planetarische Nebel.

Die Andromeda Galaxie (M31) mit Begleitgalaxien. Aufgenommen am 8.9.2021 von Daniel. Skywatcher Esprit 100/550, Canon EOS 6D MKII, ISO 4000 1×120 Sekunden
Der Nordamerikanebel (NGC7000) aufgenommen von Klaus am 8.9. APO ED 80/440, ZWO ASI 071 MC Pro, Schmalbandfilter Ha/OIII, 47×3 min / Gain 0,

Das waren zwei schöne und lange Nächte am 7. und 8. September. Mit kurzen Espresso-Pausen im Sternwartengebäude mit Rotlicht-Beleuchtung. Die letzte Nachte endete erst als uns gegen 4:00 Uhr morgens plötzlich eine Wolke die Sicht auf den Orionnebel verdeckte.

Auch tagsüber war immer etwas los. Es wurde lange geschlafen und spät gefrühstückt. Am 8. September machten Christian, Daniel und Robert W. mit Timm einen Ausflug zum Bilstein und Hoherodskopf. Währenddessen blieben Klaus und Robert K. auf dem Gelände und Klaus bearbeitete seine Astro-Fotos mit PixInsight.

Daniel liest ein Buch über die Geschichte von Timms Eigenbau-Dobson Teleskope
Spaziergang zum Bilstein (Daniel, Timm, Robert W.)

Leider verschlechterte sich das Wetter ab dem 9. September und mehrere Hobbyastronomen reisten ab. Auch Christian fuhr nach 7 Beobachtungsnächten in Folge für eine Nacht nach Hause. Klaus, Robert K. und Robert W. blieben im Vogelsberg und nutzten die Zeit zum Fachsimpeln mit Gleichgesinnten. So ergab sich zum Beispiel die Gelegenheit die Sonne im Weißlicht durch einen Takahashi TOA-150 mit Zeiss Bino-Aufsatz zu beobachten.

Alternativprogramm am Exkursions-Wochenende

Am Freitag, 10.9. reisten Horst und Robert S. an, die im Hotel in Ulrichstein übernachteten, sowie Marco der im Auto schlief. Nach einem leicht bewölkten Nachmittag mit gelegentlichem Sonnenschein regnetes es leider am Abend und an Beobachtung war nicht zu denken. Wir holten Pizza und gegen 20:00 Uhr hielt Christian im Vortragssaal der Sternwarte einen Vortrag über John Dobson und die Sidewalk Astronomer.

Animiert durch den Vortrag ergaben sich im Anschluss Gespräche über Spiegelschleifen und den Selbstbau von Teleskopen. Es wurde von den Anfängen des ITV erzählt und früheren Produktneuheiten wie den ersten Go-To Montierungen.

Vortrag über John Dobson

Am Samstagvormittag war es sehr neblig und die Wettervorhersage unbeständig. Wir entschieden uns an den Niddastausee zu fahren um einen Spaziergang um den See zu machen. Immer wieder blickte die Sonne zwischen den Wolken hervor und einige Wetter-Apps versprachen klare Sicht ab 23:00 Uhr – das machte Hoffnung.

Danach fuhren wir weiter nach Schotten. Während die meisten im Café saßen und Kaffee und Kuchen bestellten, beschäftigen sich Marco und Horst mit einer Ladesäule für Elektroautos. Horst musste sein Auto für die Heimfahrt am Sonntag wieder aufladen und hatte es an einer örtlichen Ladesäule angeschlossen. Um den Ladevorgang zu starten, waren jedoch eine Registrierung beim Anbieter und die Einrichtung eine App nötig.

Während der Ladevorgang lief, machten wir einen Rundgang durch die Stadt Schotten. Aßen ein Eis und kauften Grillgut für den Abend ein.

In Schotten entdeckt: kein Elektro-Auto
Kleiner Nachtisch um 15:30 Uhr
Marco unter dem dem Regenbogen um 17:45 Uhr

Zurück auf dem Gelände regnete es gelegentlich. Ab 17:45 Uhr schien die Sonne wieder und im Osten war ein großer und kontrastreicher Doppel-Regenbogen zu sehen. Vielleicht klart es jetzt weiter auf?

Es wurden Salat vorbereitet und Würstchen und Steaks gegrillt, die uns Horst spendiert hatte. Als wir auf Bierzeltgarnituren Platz genommen und mit dem Essen begonnen hatten, wurde es plötzlich dunkel. Ein Starkregen mit Hagel setzte ein und wir flüchteten ins Sternwartengebäude.

Um 20:30 Uhr hielt Robert W. im Vortragssaal einen Vortrag über die Jupiter-Beobachtung und dessen Systeme und Bänder. Im Anschluss folgten wieder angeregte Gespräche mit den anwesenden Hobby-Astronomen. Bis Plötzlich Horst zurück in den Vortragssaal kam: bei der Fahrt vom Vereinsgelände war ihm ein Missgeschick passiert, bei dem jetzt alle fleißig anpackten und halfen.

Gegen 23:00 Uhr haben sich dann tatsächlich noch Sterne und die Milchstraße gezeigt. Aber leider hinter einer hoch liegenden, dünnen Wolkenschicht, so dass sich der Aufbau von Teleskopen nicht mehr lohnte.

Nach dem Frühstück waren am Sonntag, 12.9. Abbauen und Einpacken angesagt. Es folgte ein letztes Gruppenfoto und eine Abschiedsrunde. Gegen 10:30 Uhr fuhren wir mit einem kurzen Hup-Konvoi vom Platz und traten die Heimreise an.

Vortrag über Jupiter Beobachtung
Robert K., Klaus und Daniel beim Abbau

Eine ereignisreiche Zeit mit bis zu 11 Tagen im Vogelsberg und 7 Beobachtungsnächten liegt hinter uns. Wir haben in unterschiedlichen Optiken Sonne, Jupiter, Saturn und diverse Deep-Sky Objekte beobachtet und Astro-Fotos gemacht. Mehrere klare Nächte am Stück ermöglichten es Objekte öfters zu besuchen und im Detail zu erkunden. Manchmal fehlte die „Zwangspause“ einer bewölkten Nacht um früher ins Bett zu gehen.

Die Astrofotografen waren von den visuellen Eindrücken durch große Öffnungen begeistert. Wir haben den „Reinheimer Autofokussierer“ kennengelernt und hatten viele interessante Gespräche mit anderen Hobbyastronomen aus ganz Deutschland. Mein Dank gilt den 8 Teilnehmern, die trotz des schlechten Wetters, am Exkursionswochende in den Vogelsberg gekommen sind. Auch ohne teleskopische Beobachtungen haben wir viel erlebt und hatten unseren Spaß.

Das Exkursionsziel wurde damit erreicht und wir kommen auf jeden Fall wieder zum Astro-Camping in den Vogelsberg;-)

Abschlussfoto am 12.9.2021 (Klaus, Robert K, Robert W,. Marco. Christian, Horst, Robert S. Daniel + Hund Terry)

Von Christian Roßberg am 30.9.2021