(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)
Bislang ist das exotische Molekül Arsenwasserstoff, oder Arsin (AsH3), mit Arsen aus der vierten Reihe des Periodensystems der Elemente nur in den Atmosphären von Jupiter und Saturn gemessen worden. 1989 maßen Noll et al. Arsin in den Atmosphären beider Planeten, während Bézard et al. lediglich von dessen Vorkommen in der Atmosphäre von Saturn berichteten. Die Beobachtungen erfolgten mit dem UK Infrarot Teleskop und dem 3.6-Meter Canada-France-Hawaii Telescope (CFHT). Das Vorhandensein von Arsin auf Saturn wurde 1997 von de Graauw et al. mittels ISO-Beobachtungen bestätigt. Giles et al. haben 2017 die Variabilität von Arsin und weiterer Spurenbestandteile auf Jupiter bei einer Studie mit dem Very Large Telescope gemessen.
Arsin ist eines von mehreren Hydriden mit Spurenelementen, die in den Gasriesen gemessen wurden, zu denen unter anderem Phosphan (PH3) und Germaniumwasserstoff (GeH4) zählen, wobei letzteres bei Jupiter als auch Saturn gemessen wurde. Ungeachtet dessen, giftig und übelriechend zu sein, wird Arsin in der Halbleiterindustrie bei der Herstellung von Materialien wie Galliumarsenid verwendet.