Weekly Science Update – Übersetzt von Harald Horneff
Ungefähr acht Milliarden Jahre, bevor sich unsere Sonne bildete, durchlief das Universum einen Zeitraum spektakulärer Sternentstehung. Galaxienkollisionen waren damals häufig und diese Wechselwirkungen veranlassten Gaswolken in den Galaxien zu kollabieren und neue Sterne mit einer Rate zu bilden, die 5-fach höher war, als wir es heute beobachten. Dieser frühe Aktivitätsausbruch hatte einen bedeutenden Einfluß auf den Kosmos: zuerst wurde er mit den chemischen Elementen, die für das Leben unabdingbar sind, angereichert und diese dann verteilt, als sich Sterne entwickelten und vergingen. Die genauen Bedingungen und Gründe für die heftige Sternentstehung im frühen Universum sind nicht gut verstanden, aber diese Ereignisse haben unsere eigene Umwelt geformt und deshalb beschäftigen sich Wissenschaftler mit dem Versuch herauszufinden, was warum geschah.
Eine Gruppe von zehn Astronomen hat 12 Galaxien untersucht, die so weit entfernt sind, daß ihr Licht ungefähr 10 Milliarden Jahre zu uns unterwegs war. Zur Untersuchung dieser Galaxien wurden Millimeter-Wellenlängen eingesetzt, da der Großteil der von den Galaxien abgegebenen Energie bei infraroten und Millimeter-Wellenlängen liegt, da warmer Staub, aufgeheizt durch die überaktiven Sternentstehungsausbrüche, vorzugsweise bei diesen Wellenlängen strahlt.
Die Exemplare wurden in Tiefenaufnahmen des Himmels entdeckt, die mit den Infrarotkameras an Bord des Spitzer-Weltraum-Teleskops gewonnen wurden; diese Quellen hatten sich durch ein kräftiges Rot im infraroten Farbbereich herausgehoben. Die Gruppe konnte neun der Galaxien im Millimeterbereich messen; durch die Verbindung von fernen Infrarot- mit Millimeter-Daten waren die Astronomen dann in der Lage, die Leuchtkraft, Temperatur und Masse des Staubs in den Galaxien abzuschätzen. Durch Vergleich ihrer neuen Ergebnisse mit den Eigenschaften viel näher gelegener Galaxien konnten die Wissenschaftler feststellen, daß, obwohl weit entfernt und die Sternbildung effektiver ist, die in diesen Objekten wirkenden physikalischen Prozesse denen in den näher gelegenen Gegenstücken sehr ähnlich sind. Die Arbeit spricht dafür, daß keine neuartigen Mechanismen benötigt werden, um den Ausbruch an Sternentstehungsaktivität in diesen fernen Objekten zu erklären.