Planetarischer Nebel

Paul M. Sutter in Universe Today – Übersetzt von Harald Horneff

In dieser Serie erkunden wir die sonderbare, doch auch wunderbare Welt der astronomischen Fachsprache! Das Thema heute: Planetarischer Nebel!

Verwirrenderweise haben Planetarische Nebel absolut nichts mit Planeten zu tun. Die falsche Bezeichnung stammt aus den Anfängen der modernen Astronomie, als die Teleskope ein seltsames und wunderbares Universum enthüllten. Diese Astrono-men fanden Objekte, die rund und unscharf aussahen, also „neblig“ waren, aber auch planetenähnlich. Als die Astronomen schließlich herausfanden, worum es sich dabei handelte, hatte sich der Begriff eingebürgert.

Planetarische Nebel sind das, was am Ende des Lebenszyklus eines sonnenähnlichen Sterns eintritt. Im Laufe ihres Lebens fusionieren Sterne Wasserstoff zu Helium, und diese Fusion ist das, was sie zum Leuchten bringt. Doch irgendwann geht ihnen der nutzbare Wasserstoff in ihrem Kern aus, und sie stellen stattdessen auf Heliumfusion um. Wenn das zu Ende geht, bleibt ein Kern aus Kohlenstoff und Sauerstoff übrig.

Sonnenähnliche Sterne haben nicht genug Masse, um den Druck zu erzeugen, der für die Verschmelzung von Kohlenstoff und Sauerstoff erforderlich ist, so daß der Kern einfach nur daliegt.

Während all dies geschieht, durchläuft der Rest des Sterns mehrere Phasen des Aufblähens, wird zu einem sogenannten Roten Riesen und schrumpft. Mit jedem Zyklus verliert er mehr und mehr von seiner Atmosphäre in sein System.

Schließlich bleiben nur noch die Reste des Kerns und eine zarte Wolke aus Wasserstoff, Helium und anderen Elementen übrig.

Wenn der Kern zum ersten Mal freigelegt wird, hat er eine Temperatur von einigen Millionen Kelvin. Die intensive Strahlung, die von diesem Kern ausgeht, beleuchtet die ihn umgebende Gaswolke und erzeugt den Planetarischen Nebel. Sobald der Kern abkühlt, kann er das Spektakel nicht mehr mit Energie versorgen, und der Nebel wird unsichtbar. Aus diesem Grund haben Planetarische Nebel eine relativ kurze Lebensdauer von jeweils nur einigen zehntausend Jahren.

Obwohl sie nicht lange halten, sind Planetarische Nebel in der gesamten Galaxis verbreitet, weil es so viele sonnenähnliche Sterne gibt. Tatsächlich wird unsere eigene Sonne eines Tages einen solchen Nebel erzeugen.