In der Nacht des 15.04.2019 stand der fast 11 Tage alte Mond gegen 22:00 Uhr ca. 50° über dem Südhorizont. Die Luftunruhe war sehr gering („gutes Seeing“). Ideale Bedingungen also, um die Mondoberfläche mit hoher Vergrößerung (>200-fach) abzufahren und die Krater, Berge, Rillen, Meere, etc. zu erkunden.
Nach ca. 1 Stunde visueller Beobachtung war es an der Zeit, die Eindrücke auch fotografisch festzuhalten. Nachdem frühere Versuche der Mondfotografie mit Spiegelreflexkameras nicht zu herausragenden Ergebnissen geführt hatten, versuchtes ich es diesmal mit Lucky Imaging.
Hierbei erstellt man mit einer Astro-Videokamera Videos, die aus vielen Einzelaufnahmen („Frames“) bestehen. In der Nachbearbeitung sucht man mit einer Software die besten Aufnahmen heraus und addiert diese zu einem Summenbild („Stacken“). Dieses enthält viele Details und lässt sich in Bildbearbeitungsprogrammen weiter optimieren (z.B. Kontrast erhöhen, schärfen etc.).
(Bild anklicken für die volle Auflösung)
Zum Einsatz kamen ein Linsenteleskop (Aprochromat) mit 130mm Öffnung und 910mm Brennweite (F/7) auf einer Skywatcher EQ6-R Pro Montierung, eine Barlow-Linse um die Brennweite um den Faktor 2,5 auf ca. 2.275mm zu verlängern sowie eine ZWO ASI 185MC Kamera.
Mit der Software FireCapture wurden 27 Detailaufnahmen mit je 1000 Frames erstellt. Nach einer Detailaufnahme wurde das Teleskop weiter bewegt, um die nächste Aufnahme mit ca. 20% Überlappung zur vorherigen zu erstellen.
Für jede der Detailaufnahmen wurden 250 von 1000 Frames mit der Software Autostakkert!3 gestackt und das Mosaik mit dem Microsoft Image Composite Editor zusammengeführt. Die Abschließende Bildbearbeitung erfolgte mit PixInsight und RawTherapee (RGB-Alignment, Anpassen des Histogramms, Nachschärfen, Rotieren).
Christian Roßberg, 01.05.2019
