(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)
![](https://vsda.de/wp-content/uploads/2021/04/1a_ch3.gif)
Das Methyl-Radikal (CH3) wurde 2000 von Feuchtgruber et al. in Sgr A* (dem galaktischen Zentrum) mit dem Infrared Space Observatory (ISO) entdeckt. Im Gegensatz zu den meisten beobachteten interstellaren Molekülen besitzt das Methyl-Radikal kein Dipolmoment und kann daher nicht mit der reinen Rotationsspektroskopie gemessen werden. Zwei der charakteristi-schen Rotations-Vibrations-Merkmale des CH3 konnten jedoch beobachtet werden. Knez et al. gaben 2009 die Bestätigung für die Existenz von CH3 mit dessen Messung in NGC 7538 IRS 1 bekannt.
Entgegen den Schlußfolgerungen der VSEPR-Theory (Valence Shell Electron Pair Repulsion = Valenzschalen-Elektronenpaar-Abstoßung) ist das Methyl-Radikal eben. In der folgenden Abbildung ist für die Schwingungsmode ν2 des CH3 (links) das Bindungsdiagramm für das einfach besetzte 2p-Orbital am Kohlenstoff (Mitte) und für dieses Orbital eine Oberfläche gleicher Elektronendichte (rechts) gezeigt.
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![](https://vsda.de/wp-content/uploads/2021/04/1d_ch3_1.3.png)
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