(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)
Die zweifelsfreie Bestimmung eines zuvor unbekannten Astromoleküls kann zu einer Herausforderung werden. Methan (CH4) ist solch ein Beispiel. 1978 berichteten Fox & Jennings von dessen Entdeckung in Orion A mit Hilfe von Rotationslinien. Allerdings ergaben spätere Beobachtungen und Untersuchungen von Elldér et al., Wilson & Snyder sowie Knacke et al., daß dieser Nachweis unsicher war. Eine zweifelsfreie Bestimmung von interstellarem Methan gelang erst 1991, als Lacy et al. die Entdeckung einiger, für Methan charakteristische Infrarot-Merkmale in Spektren einer Reihe junger Sterne veröffentlichten.
Im Sonnensystem hat man Methan in den Atmosphären von Jupiter, Saturn, Uranus, Neptune, und Pluto sowie auf dem Saturnmond Titan, wo es nach N2 das häufigste Molekül ist, als auch dem Neptunmond Triton entdeckt. Die unbestätigte Ent-deckung von Methan in der dünnen Atmosphäre des Mars in 2004 könnte weitreichende astrobiologische Folgen besitzen.
Methan hat man auch in Kometen und einer Klasse Brauner Zwerge, darunter ε Indi B und Gliese 229B, gefunden.
Methan ist ein hochsymmetrisches Molekül. Infolgedessen besitzt es keinen dauerhaften elektrischen Di- oder Quadrupol. Sein niedrigstes permanentes Moment ist das Oktupolmoment.
Aktualisierung März 2008: Swain et al. beobachteten im März 2008 zum ersten Mal Methan in der Atmosphäre eines extrasolaren Planeten. Es handelte sich um HD 189733b.