cis-Methylformiat (cis-HCOOCH3)

(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)

Methylformiat (HCOOCH3) wurde erstmals 1975 in der dichten Molekülwolke Sgr B2 von Brown et al. sowie Churchwell & Winnewisser durch ein Rotationslinienpaar beobachtet, das in Verbindung mit den Torsionszuständen A und E gebracht wird, die von der inneren Rotation der Methylgruppe herrühren. Verschiedene, später durchgeführte Untersuchungen haben zahlreiche weitere Linien gefunden. Methylformiat (auch Ameisensäuremethylester genannt) wurde auch im Kometen Hale-Bopp nachgewiesen.

Die für die Gasphase bekannten Entstehungswege von interstellarem Methylformiat erklären nicht die beobachteten Säulen-dichten. Es ist durchaus möglich, daß Reaktionen an der Oberfläche von Körnchen eine wichtige Rolle bei der Bildung von Methylformiat spielen.

Neben der niedrigen Energieschwelle (~300 cm-1) für die Rotation der Methylgruppe findet man für das Methylformiat zwei unterschiedliche Konformationsisomere, die energetisch dicht beieinander liegen, aber durch eine Energiebarriere getrennt sind, die bei den niedrigen Tempera-turen in den interstellaren Wolken bedeutsam ist. Das Bild links zeigt ein berechnetes Energiediagramm. Liegt der Carbonylsauerstoff auf der gleichen Seite wie die Methylgruppe, so ist der Energiegehalt 4.6 kcal/mol niedriger als wenn der Carbonylsauerstoff der Methylgruppe gegenüber-liegt.

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