(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)
Der Nachweis interstellaren Glyzins, die einfachste Aminosäure, wurde 2003 von Kuan et al. bekannt gegeben. Es wurde durch 27 Linien im Millimeterbereich erkannt. Sollte die Messung bestätigt werden, könnte dies große Bedeutung für die Astrobiologie besitzen.
In zwei Laborstudien wurden kleine Aminosäuren durch Einwirkung von ultraviolettem Licht auf ein Eis erzeugt, das einige einfache Moleküle enthält: Wasser, Methanol, Ammoniak und Blausäure.
Aminosäuren bestehen aus einer -NH2-Aminogruppe und einer -COOH-Carbonsäuregruppe. Wenn eine Aminosäure in Wasser gegeben wird, ist sie nicht mehr neutral, sondern hat zwei gegensätzliche Ladungszentren. Die Säuregruppe verliert ihr H und wird negativ, während die basische Amingruppe ein Proton aufnimmt und positiv wird. Dies wird als Zwitterion bezeichnet. Durch die Kopplung von Aminosäuren über diese Säure- und Basenstellen kann eine Peptidbindung entstehen, eine Form der Polymerisation, die für die Struktur von Proteinen und Enzymen verantwortlich ist.
Aktualisierung Januar 2005: Im Januar 2005 fochten Snyder et al. in einer Gegendarstellung die Messung von interstellarem Glyzin an.
Aktualisierung April 2007: Die im April 2007 veröffentlichten Studien von Jones et al. sowie Cunningham et al. stellen ebenfalls die Schlußfolgerungen von Kuan et al. in Frage.