Carbonylsulfid (OCS)

(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)

Über Carbonylsulfid (OCS) wurde erstmals 1971 von Jefferts et al. berichtet. Der erste Nachweis gelang mit Hilfe einer einzelnen Rotationslinie, die in Sgr B2 beobachtet wurde. Eine zweite Linie, welche die Arbeit von Jefferts et al. bestätigte, wurde einige Jahre später von Akabane et al. gefunden. Bis 1981 ist OCS in zehn interstellaren und zirkumstellaren Quellen mittels sieben unterschiedlicher Rotationslinien beobachtet worden. Die erste extragalaktische Entdeckung gaben Mauersberger et al. für NGC 253 bekannt. Schließlich hat man OCS auch in der Atmosphäre der Venus und in verschiedenen Kometen, wie 1997 in Hyakutake, gefunden. Auf der Erde wird Carbonylsulfid auf natürlichem Wege durch „Vulkane, Sümpfe, Böden sowie Laub- und Nadelbäume“ erzeugt.

OCS ist ferner eines der wenigen Moleküle, die in interstellaren Eiskörnern zu  beobachten sind.

Da die Bindung im Carbonylsulfid ähnlich der des Kohlendioxids ist, besitzt OCS ein Dipolmoment.