(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)
Für eine nicht identifizierte Triplett-Linie bei 93.174 MHz wurde erstmals von Turner 1974 protonierter Stickstoff (N2H+) in Erwägung gezogen, obwohl verschiedene Eigenschaften auf ein stickstoffhaltiges Molekül hindeuteten. Auf der Grundlage quantenchemischer Berechnungen schlugen Green et al. vor, daß diese Linie vermutlich auf protoniertes N2 zurückzuführen ist. Das Molekül fand seine Bestätigung 1975 in einer Arbeit von Thaddeus and Turner. Die deuterierte Form N2D+ wurde 1977 von Snyder et al. beobachtet. N2H+ wurde auch in einer Anzahl extragalaktischer Quellen von Mauersberger und Henkel beobachtet und wird zur Erforschung dichter interstellarer Wolken eingesetzt.
Protoniertes N2 (auch Diazenylium genannt) ist ein lineares Molekül. Neutrale Moleküle wie N2 ziehen Kationen, wie es Protonen sind, an. Der Energiegewinn, der sich aus dem Anheften eines Protons an ein Molekül ergibt, wird Protonenaffinität genannt. Für N2 beträgt dieser Energiegewinn 493.8 kJ/mol.