(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)
Apponi et al. beobachteten ringförmiges Siliziumtricarbid SiC3 in Richtung auf den Kohlenstoffstern IRC+10216 ver-öffentlichten 1999 ihren Befund; die experimentellen Daten, auf denen die astronomische Entdeckung basierte, wurden in zwei gesonderten Arbeiten veröffentlicht. Die Entdeckung ist bis heute jedoch nicht bestätigt worden; eine kürzlich von Tercero et al. durchgeführte Suche in Orion KL nach SiC3 setzte eine obere Grenze für die Säulendichte von 1.3*1013 cm-2 in dieser Quelle.
Das SiC3-System ist mit zwei rhombenförmigen bizyklischen Minima höchst ungewöhnlich. Neben die beobachtete inter-stellare Spezies (Isomer 1), bei der die drei Kohlenstoffatome in einem nahezu gleichseitigen Dreieck angeordnet sind, tritt eine zweite Form (Isomer 2), bei der die drei Kohlenstoffatome annähernd linear zueinander stehen. Isomer 1 ist geringfügig stabiler als Isomer 2 (nur etwa 6 kcal/mol nach dem CCSD(T)/cc-pCVQZ-Berechnungverfahren). Die Ladungsdichten legen nahe, daß ein starker Anteil eines Si+C3–-Bindungscharakters in beiden Isomeren vorliegt; dies steht mit deren beträchtli-chem Dipolmoment in Übereinstimmung (4.1 D für Isomer 1 beziehungsweise 2.1 D für Isomer 2 nach dem CCSD(T)/aug-cc-pV(T+d)z-Berechnungsverfahren).