C-protoniertes Kohlenmonoxid (HCO+)

(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)

1970 berichteten Buhl & Snyder von einer Radiolinie bei 89.190 GHz, die sie bei einer Anzahl von Objekten beobachtet hatten, darunter W3(OH), Orion, L134, W51 und einer Ammoniakwolke nahe bei Sgr A. Ohne handfeste spektroskopische Daten für eine Bestimmung gaben sie dem Verursacher dieser Linie den Namen X-ogen. Obwohl Klemperer noch im gleichen Jahr vermutet hatte, das protoniertes Kohlenmonoxid, HCO+, der Verursacher sein könnte, erfolgte die Bestätigung erst 1975, als Woods et al. die Linie im Labor beobachteten. Während die spätere Beobachtung von H13CO+ durch Snyder et al. weitere Belege lieferten, wurde eine weitere Rotationslinie des HCO+ nicht vor 1979 bis zur Arbeit von Huggins et al. bekannt. HCO+ und zwei seiner Isotopomere wurden auch in extragalaktischen Quellen entdeckt.

HCO+ (auch als Formyl-Kation bekannt) kann durch Protonenübertragung von H3+ auf CO und durch andere Reaktionswege gebildet werden. Obwohl HCO+ stabiler ist, kann das Proton auch am anderen Ende von CO angelagert werden und HOC+ bilden, welches ebenfalls entdeckt wurde.