Beobachtungsabend am 06.06.2014

Was machte der kleine Orion am 06.06.2014 im Golf von Mexico – Er erfreute sich besten Seeings…

.. aber das wußten wir noch nicht als wir gegen 22:30 die Beobachtungsplattform der Sternwarte betraten. In der späten Dämmerung zeigten sich Mars, Spica und Arkturus am Südhimmel, Vega im Osten, sowie die Sterne von Ursa Major im Nordwesten deutlich und ohne nennenswerte Szintillisation so dass wir in Erwartung einer guten Beobachtungsnacht an die Teleskope gingen

Robert, der zuvor eine Besuchergruppe mit auf eine Reise durchs Universum genommen hatte, setzte diese an seinem 6“-Refraktor mit einem Trip zu den Planeten fort. Mars und vor allem Saturn mit seinem gut sichtbaren Ringsystem sorgten für große Begeisterung und angeregte Diskussion unter den Besuchern. Alexander kalibrierte in der Zwischenzeit den 14“-Newton und Dominik begab sich an seinen 8“ Skywatcher, ich kämpfte unterdessen mit dem Kabelsalat an meinem 6“ den ich für die Astrofotografie einrichtete.

Eigentlich schwebte mir die Makarianische Galaxienkette oder eine Übersichtsaufnahme von M81/M82 vor, doch als sich nach einem guten Stündchen anschließen von Kamera, Laptop und Autoguider sowie dem Beantworten neugieriger Fragen der Schwan über die Bäume im Ostnordosten erhob, war klar welches Motiv es in dieser Nacht werden würde, schließlich hatte ich mir den kurzen f/4 extra für die Ablichtung so ausgedehnter Nebelfelder wie NGC 7000 zugelegt. Leider spielte mir im Verlauf der Nacht die Technik einen Streich, so dass ich nach ca. einer Stunde Belichtungszeit neu ansetzen musste, so dass ich am Schluss mit zwei Stunden Gesamtbelichtungszeit mit zweimal einer dastand.

In der Zwischenzeit hatte Alexander visuell mit 14“ am Nordamerikanebel versucht, allerdings ließen sich das Sternentstehungsgebiet bestenfalls erahnen. Dafür zeichnete sich der Ringnebel scharf und kontrastreich am Himmelshintergrund ab, mit dem 17mm Okular war sogar der weiße Zwerg im Zenrum gut zu erkennen. Ein echtes Highlight stellte dann der Doppelstern Albireo ab, der mit seinen extrem langen Spikes und seinem schönen Farbkontrast zwischen Orange und Blau ein ästhetischer Genuss war. Die Reise ging nun weiter zu M82, leider war die Supernova schon verblasst, dafür hatte Dominik mit seinem 8“ den Kometen Panstarrs gefunden. Etwas später in der Nacht zeigte dann M13 seine sternenreiche Pracht abschließend im 14“.

Gegen 03:00 Uhr waren dann neben 24 Lights zu 10 Minuten auch die 5 Darkframes gemacht und ich konnte müde aber zufrieden über eine schöne und erfolgreiche Beobachtungs-/Fotonacht nach Hause fahren.

Was der kleine Orion in der Nacht getrieben hat kann man auf dem angehängte Fotos sehen …

Autor: Mirko Boucsein