Am Freitag, 21. August sandte unser Mitglied Domink Wetzler spontan eine Rundmail an alle. Er wollte in den Odenwald fahren, weil klares Wetter zur Stenbeobachtung einlud. Dominik hatte im Internet recherchiert, wo die Lichtverschmutzung im Rhein-Main-Gebiet gering sein sollte. Bullau im Odenwald, südöstlich von Erbach. Also war das Ziel klar.
Spontan erklärte Hermann Lentke seinen Wunsch mitzukommen. Er konnte sein Wohnmobil, genannt Rudi, mit 230 V Konverter für die Teleskopnachführung, ein kleines Teleskop und natürlich auch eine Übernachtungsgelegenheit beisteuern.
Die beiden verabredeten sich in der Ortsmitte Bulau. Hermann fuhr voraus, um einen geeigneten Standort zu finden. Das war gar nicht so einfach, denn von Bulau gehen sternförmig verschiedene Strassen ab. Nicht immer führen sie in geeignete Gebiete, denn Hobby-Astronomen können nun mal mit Waldwegen wenig anfangen. Beim dritten Versuch traf Hermann auf einen sehr freundlichen Radfahrer, der beim Bullauer Bild wohnte. Er bot an, dort zu beobachten. Es wäre kein Problem das Wohnmobil dort abzustellen und von einer grossen Wiese aus hätte man einen super Ausblick auf den Nachthimmel. Dort angekommen gefiel der Standort wirklich und so wurde schnell der kleine 11 cm Spiegel zur Mondbeobachtung neben dem Rudi aufgestellt. Die Luft war perfekt ruhig und das Bild im Teleskop zeigte den Mond perfekt wie auf Kunstdruckpapier.
Es wurde dunkel und Dominik mit seinem 25 cm Teleskop kam nicht bei. Leider erwies sich das Mobilfunknetz zur Absprache als löchrig und eine Sprachverständigung zwischen unseren beiden Beobachtern kam nicht zu Stande. SMS musst her und mit etwas Verspätung traf Dominik am ehemaligen Gasthaus Bullauer Bild neben der grossen Wiese ein. Der Aufbau lief planmässig ab, die Justage auf den Polaris und dann die Nachführung arbeiteten erwartungsgemäß.
So wurden schnell einige „Klassiker“, wie der Andromeda Nebel oder die „Hexenhand“ angeschaut. Einige kurz durchziehende Schleierwolken trübten den wirklich exzellenten Himmelsanblick nicht. Man war sich einig, einen überaus wertvollen Beobachtungsplatz gefunden zu haben und Dominik machte zahlreiche Aufnahmen mit der Spiegelreflexkamera.
Nach und nach stimmte leider die Justage bei Dominiks Teleskop nicht mehr ganz und so wurde über die Ursache debattiert. Wahrscheinlich war der leicht feuchte Wiesenuntergrund zu nachgiebig. Hier könnte man beim nächsten Beobachtungsabend Optimierungsversuche mit unterlegten Platten anstellen.
Gegen Mitternacht fanden sich drei freundliche Beobachter aus dem Wohnhaus ein. Sie waren nicht nur „sternkompetent“, sondern halfen auch noch mit einem Hocker aus. Bis 1.30 wurde dann der imposante Himmelsanblick genutzt. Dann zwang Kälte und Feuchtigkeit zum Rückzug in den Rudi. Alles in allem war es ein gelungener Ausflug, der bei Gelegenheit zur Wiederholung auch in größerem Kreise einlädt.
Autor: Hermann Lentke