Antennen-Galaxien

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Chandra lokalisiert Hauptader planetarischer Grundbausteine in kollidierenden Galaxien

NASA/CXC/SAO/G. Fabbiano et al.

Diese Montage von Chandra-Bildern zeigt das als „Die Antennen“ bekannte Paar wechselwirkender Galaxien. Reiche Einträge an Neon, Magnesium und Silizium wurden im interstellaren Gas dieses Systems entdeckt.

Das obere Bild, eine Weitwinkel-Röntgenansicht, zeigt eindrucksvolle Bögen aus heißem Gas, die sich aus dem südlichen Teil der Antennen in den intergalaktischen Raum erstrecken. Zu sehen sind auch riesige Wolken aus vielen Millionen Grad heißem Gas sowie helle punktförmige Quellen infolge von Neutronensternen und Schwarzen Löchern. Das Bild ist farb-codiert, so daß niedrige, mittlere und hochenergetische Röntgenstrahlung in rot, grün und blau erscheinen.

Direkte Zusammenstöße von Sternen sind, wenn Galaxien kollidieren, sehr selten, aber Gaswolken können mit hohen Geschwindigkeiten aufeinanderprallen und dadurch Schockwellen hervorrufen, welche die Wolken und das umgebende Gas auf Millionen Grad aufheizen können. In der Nahaufnahme unten links, ebenfalls farbcodierte Röntgenenergien, sind die punktförmigen Quellen entfernt worden, um die heißen Gaswolken in den Zentralregionen der Antennen hervorzu-heben.

Zusammenstöße zwischen den Gaswolken können einen stellaren Babyboom auslösen. Die massereichsten dieser jungen Sterne durchrasen ihre Entwicklung in wenigen Millionen Jahren und explodieren als Supernovae. Schwere Elemente, erzeugt im Inneren dieser Sterne, werden durch die Explosionen fortgeschleudert, welche die Gaswolken weiter aufheizen und mit schweren Elementen wie Neon, Magnesium, Silizium und Eisen anreichern.

Das Bild unten rechts ist bearbeitet und farbcodiert, um Regionen zu zeigen, die reich an Eisen (rot), Magnesium (grün) und Silizium (blau) sind. Dies ist die Art von Elementen, die letztlich die Bausteine für bewohnbare Planeten bilden.

Anreicherung durch Supernovae treten in allen Galaxien auf, aber meistens werden die neuen Elemente in äußerst ver-dünnter Form beobachtet, da sie mit dem Rest des interstellaren Gases vermischt werden. Dieses Chandra-Bild ist insofern bemerkenswert, daß es Wolken zeigt, in denen Magnesium und Silizium 16 bis 24 Mal häufiger sind als in der Sonne.

Während das angereicherte Gas abkühlt, wird sich eine neue Generation an Sternen bilden und mit diesen neue Planeten. Zahlreiche Untersuchungen belegen, daß mit schweren Elementen angereicherte Wolken eher Sterne mit Planeten-systemen hervorbringen. In mehreren hundert Millionen Jahren ab heute kann sich eine ungewöhnlich hohe Zahl an Planeten in den Antennen bilden.

  • Kurzinformation:
  • Scale: Image is 4.8 arcmin across
  • Category: Normal Galaxies & Starburst Galaxies
  • Coordinates (J2000): RA 12h 01m 53.70s | Dec -18° 52′ 35.5″
  • Constellation: Corvus
  • Color Code: Energy (Red: 0.3-0.65 keV, Green: 0.65-1.5 keV, Blue: 1.5-6.0 keV)
  • Instrument: ACIS
  • Also Known As: NGC 4038, NGC 4039
  • Distance Estimate: 60 million light years
  • Release Date: January 07, 2004
  • References: G. Fabbiano et al. „X-raying Chemical Evolution and Galaxy Formation in the AntennaeThe Astrophysical Journal 605, Number 1