Andromeda-Galaxie

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Ein neuer Blick auf einen nahen Nachbarn

X-Ray: NASA/CXC/MPE/W. Pietsch et al.
Optical: NOAO/AURA/NSF/T. Rector & B.A. Wolpa

Andromeda, die nächstgelegene große Galaxie zur Milchstraße, ist hier in dieser optischen Weitwinkelaufnahme vom Kitt Peak zu sehen. Die Zentralregion von Andromeda ist in einem Komposit aus Röntgenstrahlung (blau) von NASA’s Chandra-Röntgen-Observatorium, verbunden mit dem optischen Bild, gezeigt. Astronomen vermuten, daß Andromeda, auch als Andromeda-Galaxie (M31) bekannt, und die Milchstraße in wenigen Milliarden Jahren verschmelzen werden.

In dem zusammengesetzten Bild ist zu sehen, daß heißes, im Röntgenlicht helles Gas die Zentralregion von Andromeda umhüllt. Ebenso treten Punktquellen markant in Erscheinung, meist Sternpaare, bei denen die Sterne miteinander in Wechselwirkung stehen.

Viele dieser Doppelsterne sollen Weiße Zwerge besitzen, die große Mengen an Material von einem Begleiter abziehen. Wenn die Gasmenge, die auf den Weißen Zwerg verfrachtet wird, zu groß wird, tritt eine thermonukleare Explosion an der Oberfläche des Weißen Zwergs auf, die grelles Röntgenlicht aussendet.

Mittels vieler Beobachtungen dieser sogenannten Novae mit Chandra und ESA’s XMM-Newton untersuchte ein Team von Astronomen, wie lange der Ausbruch an Röntgenstrahlung anhält. Sie fanden heraus, daß einige Novae für überraschend kurze Zeiträume im Röntgenlicht hell sind und ein Hinweis darauf ist, daß die zugehörigen Nova-Explosionen bei früheren Beobachtungen übersehen wurden. Solch kurze Zeiträume an hellen Röntgenemissionen lassen erkennen, in Überein-stimmung mit theoretischen Berechnungen, daß die Weißen Zwerge relativ hohe Massen besitzen. Dieses macht sie zu guten Kandidaten für Vorläufer der Supernovae vom Typ Ia, bei der ein Weißer Zwerg eine Massengrenze erreicht, eine thermo-nukleare Explosion erfährt und vollständig zerstört wird. Die hohen Massen, von den kurzen Röntgenausbrüchen angedeutet, legen nahe, daß die Weißen Zwerge nicht sehr viel Masse erhalten müssen, bevor sie ihre Grenze erreichen und zerstört werden. Ein lang anhaltendes Ziel in der stellaren Astrophysik ist gewesen, die trügerischen Sterne zu erkennen, die als  Supernova vom Typ Ia explodieren.