Zodiakallicht

Paul M. Sutter in Universe Today – Übersetzt von Harald Horneff

In dieser Serie erkunden wir die sonderbare, doch auch wunderbare Welt der astronomischen Fachsprache! Das Thema heute: Zodiakallicht!

Sie können das Zodiakallicht am besten in den Abendstunden kurz nach Sonnenuntergang oder in den Morgenstunden kurz vor Sonnenaufgang sehen. Wenn Sie sich an einem ausreichend dunklen Ort befinden, werden Sie ein schwaches Leuchten sehen, das sich vom Horizont nach oben erstreckt. Der Schein ist am Horizont sowohl am hellsten als auch am breitesten und breitet sich in Form eines Dreiecks aus, bis es schließlich ganz verschwindet.

Dies ist das Zodiakallicht, und Sie sehen das Sonnenlicht, das von unzähligen winzigen Staubkörnern reflektiert wird. Der Grund, warum das Zodiakallicht diese Form hat, liegt darin, daß der Staub in der Ebene unseres Sonnensystems am dichtesten ist. Die Tierkreislinie markiert die Ebene unseres Sonnensystems am Himmel (es ist die Linie, durch die alle Planeten und die Sonne laufen), daher der Name. Wenn man vom Zodiak (dem Tierkreis) wegschaut, gibt es in dieser Richtung nicht genug Staub, um ein auffälliges Leuchten zu verursachen.

Die einzelnen Staubkörner weisen einen Durchmesser von höchstens 300 Mikrometern auf und wiegen nicht mehr als etwa zehn Mikrogramm, obwohl die meisten viel kleiner sind.

Der Staub stammt von Kometen. Manche Kometen kommen dem Planeten Jupiter zu nahe. Wenn dies geschieht, kann die immense Schwerkraft dieses massereichen Planeten manchmal Stücke des Kometen abreißen. Zunächst haben diese Teile alle möglichen Umlaufbahnen, aber schließlich führt die ungleichmäßige Erwärmung durch die Sonne dazu, daß sie in ruhigeres Fahrwasser kommen und eine lose Ansammlung bilden, die innerhalb des Sonnensystems bleibt. Die Staubkörner sind zu groß, um durch den Strahlungsdruck oder den Sonnenwind weggeblasen zu werden.

Größere Trümmerteile, so genannte Mikrometeorite, haben ein viel umtriebigeres Leben und können ganz aus dem Sonnen-system herausgeschleudert werden. Bisweilen zerfallen die Mikrometeorite aber selbst auch und bilden eigene Staubkörner.