Whirlpool-Galaxie

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Hochenergetische Aktivität heizt die Whirlpool-Galaxie auf

NASA/CXC/U. Md/A. Wilson et al.

Röntgenstrahlung von einem seltenen Supernova-Typ wurde kürzlich dank der hohen Auflösung des Chandra-Röntgen-Observatoriums der NASA in der Whirlpool-Galaxie beobachtet. Das Wissenschaftlerteam entdeckte auch eine große Zahl punktförmiger Quellen, die auf Schwarze Löcher und Neutronensterne in Doppelsternsystemen zurückzuführen sind.

Das Bild verdeutlicht die dynamischen Zentralregionen der beiden wechselwirkenden Galaxien, NGC 5194 (Zentrum) und ihrer kleineren Begleiterin NGC 5195 (oben links), die gemeinsam Whirlpool-Galaxie genannt werden.

Der Einschub enthält ein vergrößertes Bild der Zentralregion von NGC 5194. Nach Norden und Süden dehnen sich vom hellen Kern Wolken aus vielen Millionen Grad heißem Gas aus, die Durchmesser von ungefähr 1500 bzw. 500 Lichtjahren besitzen. Die Ähnlichkeit dieser Strukturen mit solchen, die man mit Radiowellen beobachtete, spricht dafür, daß das Gas durch Jets von sehr hoher Geschwindigkeit erhitzt wird; diese Jets werden nahe bei einem supermassereichen Schwarzen Loch im Kern der Galaxie erzeugt.

Im Einschub gibt es unten links eine lichtschwache Quelle, die mit einer Supernova identifiziert wurde, welche Amateurastronomen in Georgia 1994 entdeckten und die in der Folge als seltene Supernova vom Typ Ic bestimmt wurde. Die für solche Supernovae verantwortlichen massereichen Sterne sollen ihre äußeren Schichten aus Wasserstoff- und Heliumgas Tausende von Jahren vor der Explosion verloren haben, entweder durch Verdampfen oder Übertragung an einen Begleiter.

In den Jahrtausenden, bevor ein dem Untergang anheimfallender Stern in einer Supernova explodiert, verliert er Masse. Röntgenbeobachtungen an der durch die Supernova hervorgerufenen Schockwelle liefern eine Methode, um diesen Prozess sehr genau zu untersuchen. Die Chandra-Daten von SN 1994l und des umgebenden Bereichs zeigen, daß der Vorläuferstern Material in eine um den Stern liegende Wolke verdampfte, die einen Durchmesser von mindestens 0.2 Lichtjahren hat. Weitere Beobachtungen über die nächsten Jahre werden zeigen, wie groß die Wolke wirklich ist und wie lange der Stern Masse verlor, bevor er explodierte.

Andrew Wilson von der Universität Maryland, College Park, war der Projektleiter für die Chandra-Beobachtungen von M51. An der Untersuchung waren weitere Wissenschaftler, wie Yuichi Terashima von der Universität Maryland und Stefan Immler an der Universität von Massachusetts, Amherst, beteiligt.