Stephan’s Quintet

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Eine Galaxienkollision in Aktion

X-ray: NASA/CXC/CfA/E. O’Sullivan – Optical: Canada-France-Hawaii-Telescope/Coelum
X-ray: NASA/CXC/CfA/E. O’Sullivan – Optical: Canada-France-Hawaii-Telescope/Coelum
X-ray: NASA/CXC/CfA/E. O’Sullivan
X-ray: NASA/CXC/CfA/E. O’Sullivan
Optical: Canada-France-Hawaii-Telescope/Coelum
Optical: Canada-France-Hawaii-Telescope/Coelum

  • Eine vor circa 130 Jahren entdeckte, kompakte Galaxiengruppe, etwa 280 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt
  • Eine Galaxie durchquert den Mittelpunkt von vier anderen Galaxien
  • Eine durch diese Bewegung hervorgerufene Schockwelle heizt das Gas auf und erzeugt von Chandra entdeckte Röntgenstrahlung

Dieses schöne Bild liefert einen neuen Blick auf Stephan’s Quintett, einer eng beieinander stehenden Gruppe an Galaxien, die vor ungefähr 130 Jahren entdeckt wurde und etwa 280 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Der hellblaue Bogen, der durch die Mitte des Bildes läuft, zeigt Röntgendaten vom Chandra-Röntgen-Observatorium. Vier der Galaxien in der Gruppe sind in der optischen Aufnahme (gelb, rot, weiß, blau) des Canada-France-Hawaii-Teleskops zu sehen. Eine Eine beschriftete Fassung (tippen Sie mit der Maus auf den Pfeil im obigen Bild) bezeichnet diese Galaxien (NGC 7317, NGC 7318a, NGC 7318b und NGC 7319) und zudem eine auffällige Vordergrundgalaxie (NGC 7320), die nicht zur Gruppe gehört. Die Galaxie NGC 7318b durchquert mit nahezu 3.2 Millionen Kilometer pro Stunde das gemeinsame Zentrum der zur Gruppe gehörenden Galaxien und verursacht durch Bildung einer Schockwelle, welche das Gas aufheizt, vermutlich den Bogen aus Röntgenstrahlung.

Aufheizen durch Supernova-Explosionen und stellare Winde ist vermutlich ebenfalls in Stephan’s Quintett hinzuge-kommen. Ein von ESA’s XMM-Newton entdeckter größerer Halo aus Röntgenstrahlung – hier nicht gezeigt – könnte ein Beleg für Aufheizen durch Schockwellen durch frühere Zusammenstöße zwischen Galaxien in dieser Gruppe sein. Ein Teil der Röntgenstrahlung stammt wahrscheinlich von Doppelsternsystemen, die massereiche Sterne beherbergen und die Materie an Neutronensterne oder Schwarze Löcher verlieren.

Stephan’s Quintett liefert eine seltene Gelegenheit, eine Galaxiengruppe im Prozeß der Entwicklung von einem röntgen-schwachen System, beherrscht von Spiralgalaxien hin zu einem weiterentwickelten System zu beobachten, das von elliptischen Galaxien und heller Röntgenemission dominiert wird. In der Lage zu sein, den drastischen Effekt von Zusammenstößen, welche die Entwicklung anstoßen, bestätigen zu können, ist für das wachsende Verständnis der Herkunft heißer, röntgenheller Halos aus Gas bei Galaxiengruppen wichtig.

Stephan’s Quintett zeigt weitere Anzeichen komplexer Wechselwirkungen in der Vergangenheit, insbesondere die langen Schweife, die in der optischen Aufnahme sichtbar sind. Diese Strukturen wurden vermutlich von NGC 7317 durch ein- oder mehrmaliges Durchfliegen der Galaxiengruppe verursacht.

  • Kurzinformation:
  • Scale: Image is 6.3 arcmin across
  • Category: Groups & Clusters of Galaxies
  • Coordinates (J2000): RA 22h 36m 00.00s | Dec +33° 59´ 00.00″
  • Constellation: Pegasus
  • Color Code: X-ray: Cyan; Optical: Red, Yellow, Blue, and White
  • Instrument: ACIS
  • Also Known As: HCG 92
  • Distance Estimate: about 280 million light years (redshift z = 0.02)
  • Release Date: July 09, 2009