Hydra A

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Schwarzes Loch pumpt Eisen nach außen

X-ray: NASA/CXC/U.Waterloo/C. Kirkpatrick et al. – Radio: NSF/NRAO/VLA
Optical: Canada-France-Hawaii-Telescope/DSS
X-ray: NASA/CXC/U.Waterloo/C. Kirkpatrick et al.
Optical: Canada-France-Hawaii-Telescope/DSS
Radio: NSF/NRAO/VLA

  • Hydra A ist ein Galaxiencluster, circa 840 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt
  • Hinweise auf gewaltige Ausbrüche des supermassereichen Schwarzen Lochs in Zentrum sind in den Chandra-Daten zu sehen
  • Die Chandra-Daten zeigen Materiejets vom Schwarzen Loch, die mit Eisen und anderen Metallen angereichert sind

Dieses Kompositbild des Galaxienclusters Hydra A zeigt Gas von 10 Millionen Grad, von Chandra beobachtet und in blau dargestellt, sowie Radiostrahlung von Jets, vom Very Large Telescope beobachtet und in violett wiedergegeben. Daten des sichtbaren Lichts (gelb) vom Canada-France-Hawaii-Teleskop und dem Digitized Sky Survey zeigen Galaxien in dem Cluster.

Eine genaue Analyse der Chandra-Daten zeigt, daß das entlang der Richtung der Radiojets gelegene Gas mit Eisen und anderen Metallen angereichert ist. Wissenschaftler glauben, daß diese Elemente durch Supernova-Explosionen vom Typ Ia in der großen Galaxie im Zentrum des Clusters entstanden sind. Schließlich trieb ein gewaltiger Ausbruch des supermassereichen Schwarzen Lochs das Material über Entfernungen nach außen, die sich über nahezu 400,000 Lichtjahre, und über die in diesem Bild gezeigte Region hinaus, erstrecken. Circa 10 bis 20 Prozent des Eisens in der Galaxie sind verschoben worden; dazu benötigt man einige Prozent von der Gesamtenergie, die durch das zentrale Schwarze Loch erzeugt wird.

Ausbrüche des zentralen, supermassereichen Schwarzen Lochs haben nicht nur Elemente nach außen gefegt, sondern auch eine Abfolge von Hohlräumen im heißen Gas geschaffen. Als die Jets durch die Galaxie hindurch in das umgebende, viele Millionen Grad heiße intergalaktische Gas eindrangen, schoben sie das heiße Gas beiseite und bildeten die Hohlräume. Ein relativ junger Ausbruch brachte ein Hohlraumpaar hervor, das als dunkles Areal im Bild von Chandra um die Radiostrahlung herum sichtbar ist. Diese Hohlräume sind so gewaltig, daß sie die gesamte Milchstraße fassen könnten, werden aber durch noch viel größere Hohlräume – die jedoch zu lichtschwach sind, um in diesem Bild sichtbar zu sein – von früheren, mächtigeren Ausbrüchen des Schwarzen Lochs in den Schatten gestellt. Der größte dieser Hohlräume ist gigantisch, er erstreckt sich über ungefähr 670,000 Lichtjahre.

  • Kurzinformation:
  • Scale: Image is 4.8 arcmin across
  • Category: Groups & Clusters of Galaxies
  • Coordinates (J2000): RA 09h 18m 06s | Dec -12° 05´ 45″
  • Constellation: Hydra
  • Color Code: X-ray (blue); Radio (red); Optical (yellow)
  • Instrument: ACIS
  • Distance Estimate: about 840 million (z=0.054) light years
  • Release Date: September 14, 2009
  • References: C. Kirkpatrick et al. “Direct Evidence for Outflow of Metal-enriched Gas along the Radio Jets of Hydra A” The Astrophysical Journal Letters 707, Number 1