NGC 4261

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Spur aus Schwarzen Löchern und Neutronensternen deutet auf eine uralte Kollision hin

X-ray: NASA/CXC/A. Zezas et al.
Optical: Pal.Obs. DSS

Das Chandra-Bild der elliptischen Galaxie NGC 4261 zeigt Dutzende von Schwarzen Löchern und Neutronensternen, die sich über Zehntausende von Lichtjahren wie Perlen auf einer Kette dahinziehen. Die aufsehenerregende Struktur, die im optischen Bild der Galaxie nicht sichtbar ist, soll der Überrest einer Kollision zwischen Galaxien sein, die vor einigen Milliarden Jahren erfolgte.

Nach dieser Auslegung wurde eine kleinere Galaxie eingefangen und durch die gravitativen Gezeitenkräfte von NGC 4261 auseinandergerissen. Als die zum Untergang verurteilte Galaxie in die größere Galaxie fiel, wurden lange Ströme aus Gas in langen Gezeitenschweifen herausgezogen. Schockwellen in diesen Gezeitenschweifen leiteten die Entstehung von vielen massereichen Sternen ein.

Im Verlauf von einigen Millionen Jahren entwickelten sich diese Sterne zu Neutronensternen oder Schwarzen Löchern. Ein paar dieser kollabierten Sterne hatten Begleitsterne und wurden zu hellen Röntgenquellen, als Gas der Begleiter durch die starken Gravitationsfelder der Neutronensterne bzw. Schwarzen Löcher eingefangen wurde.

Die gegenwärtig bevorzugte Auffassung ist, daß elliptische Galaxien durch Zusammenstöße von Spiralgalaxien entstehen. Computersimulationen von Galaxienkollisionen stützen diese Idee und optische Hinweise auf Schweife, Schalen, Wellen, Bögen und andere Strukturen sind als Nachweis für diese Theorie interpretiert worden.

Wie dieses Bild jedoch zeigt, rückt der optische Beweis angesichts der Sterne der Galaxie ziemlich schnell in den Hintergrund, wohingegen die Röntgensignatur für Hunderte von Millionen Jahren bestehen bleiben. Chandra’s Bild von NGC 4261 zeigt, daß Röntgenbeobachtungen der beste Weg sein können, die uralten Überreste von Verschmelzungen von Galaxien zu erkennen.