NGC 4194

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Ein Schwarzes Loch im Haar der Medusa

X-ray: NASA/CXC/Univ of Iowa/P. Kaaret et al. – Optical: NASA/ESA/STScI/Univ of Iowa/P. Kaaret et al.
X-ray: NASA/CXC/Univ of Iowa/P. Kaaret et al. – Optical: NASA/ESA/STScI/Univ of Iowa/P. Kaaret et al.
X-ray: NASA/CXC/Univ of Iowa/P. Kaaret et al.
Optical: NASA/ESA/STScI/Univ of Iowa/P. Kaaret et al.

Dieses Kompositbild der Medusa-Galaxie (auch bekannt als NGC 4194) zeigt Röntgendaten von NASA’s Chandra-Röntgen-Observatorium in blau und optisches Licht vom Hubble-Weltraum-Teleskop in orange. Über dem Zentrum der Galaxie und in den optischen Daten zu sehen, ist das „Haar“ der Medusa – in der griechischen Mythologie besteht es aus Schlangen – ein Gezeitenschweif, gebildet durch einen Zusammenstoß zwischen Galaxien. Die helle Röntgenquelle links von Medusa’s Haar ist ein Schwarzes Loch.

Die meisten hellen Röntgenquellen in Galaxien sind Doppelsternsysteme, in denen es entweder ein stellares Schwarzes Loch oder einen Neutronenstern gibt, die nach der Supernova-Explosion eines massereichen Sterns zurückbleiben. Da diese kompakten Objekte Röntgenstrahlung für viel längere Zeiträume erzeugen können als die Lebensdauer ihrer massereichen Vorgängersterne, könnten Röntgendoppelsterne als „Fossilien“ genutzt werden, um die Geschichte der Sternentstehung in ihren Heimatgalaxien zu untersuchen. In diesem Bild der Medusa sind die Röntgendoppelsterne als helle blaue punktförmige Objekte sichtbar.

Eine neuere Untersuchung der Medusa-Galaxie und neun weiterer Galaxien vermaß den Zusammenhang zwischen der Entstehung von Sternen und der Erzeugung von Röntgendoppelsternen. Ein Schwerpunkt war, dieses Verhältnis für die Medusa-Galaxie und NGC 7541 zu untersuchen, zwei Galaxien mit besonders hohen Sternentstehungsraten. Man stellte fest, daß sowohl die Zahl an hellen Röntgenquellen als auch ihre durchschnittliche Helligkeit mit der Rate, in der sich Sterne bildeten, in Verbindung standen. Diese Arbeit kann für Bestrebungen hilfreich sein, Röntgenhelligkeit zu nutzen, um die Rate an Sternbildung in Galaxien bei sehr großen Entfernungen zu messen.

Es wurde zudem festgestellt, daß für jede eine Million Tonnen Gas, das in die Bildung von Sternen geht, eine Tonne in ein Schwarzes Loch mit stellarer Masse oder auf einen Neutronenstern gezogen wird. Das Ergebnis kann helfen, genauere Modelle für die Bildung von Röntgendoppelsternen zu gestalten.

  • Kurzinformation:
  • Scale: Image is 2.5 arcmin across
  • Category:  Groups & Clusters of Galaxies
  • Coordinates (J2000): RA 12h 14m 09.5s | Dec +54° 31´ 37″
  • Constellation: Ursa Major
  • Color Code: X-ray: Blue; Optical: Orange
  • Instrument: ACIS
  • Also Known As: Medusa Galaxy
  • Distance Estimate: 110 million light years
  • Release Date: March 11, 2009
  • References: P. Kaaret & A. Alonso-Herrero “X-Ray Sources in the Star-Forming Galaxies NGC 4194 and NGC 7541The Astrophysical Journal 682, Number 2