NASA’s Webb läßt erkennen, daß mehrere Sterne den Südlichen Ringnebel „aufgewühlt“ haben

Originalveröffentlichung am 08.12.2022 zu finden unter: https://webbtelescope.org/news/news-releases

Zusammenfassung: Forscher rekonstruierten die Szene und fanden bis zu drei unsichtbare stellare Begleiter, die die Gas- und Staubschichten des Planetarischen Nebels geformt haben könnten

Augenblick! Wie viele Sterne waren auf dieser Party? Wahrscheinlich waren es bis zu fünf – aber jetzt sind nur zwei zu sehen! Ein Forscherteam hat vor kurzem damit begonnen, die sehr detailgetreuen Webb-Bilder des Südlichen Ringnebels zu untersuchen, um den Ort der Handlung zu rekonstruieren. Es ist möglich, daß mehr als ein Stern mit dem schwächeren der beiden Zentralsterne, der in dem Bild rot erscheint, wechselwirkte, bevor dieser atemberaubende Planetarische Nebel entstand. Der erste Stern, der mit dem Gastgeber der Party „tanzte“, erzeugte eine Lichtshow und schickte Materiestrahlen in entgegengesetzte Richtungen aus. Bevor er sich zurückzog, umhüllte er den schwachen Stern mit einer Staubschicht. Jetzt, da er viel kleiner ist, könnte derselbe Tänzer mit dem sterbenden Stern verschmolzen sein – oder er ist jetzt in dessen Glanz verborgen.

Ein dritter Begleiter ist dem Zentralstern möglicherweise mehrmals näher gekommen. Dieser Stern hat die vom ersten Begleiter ausgestoßenen Jets aufgewirbelt, die dazu beigetragen haben, die wellenförmigen Formen zu erzeugen, die wir heute an den Rändern von dem Gas und dem Staub sehen. Aber auch ein vierter Stern, dessen Umlaufbahn viel größer sein dürfte, trug zu dem Fest bei. Er umkreiste die Szene, wirbelte das Gas und den Staub weiter auf und erzeugte das enorme Ringsystem, das außerhalb des Nebels zu sehen ist. Der fünfte Stern ist der bekannteste – es ist der helle weiß-blaue Stern, der auf den Bildern zu sehen ist und der weiterhin vorhersehbar und ruhig seine Bahnen zieht.

Das letzte aufsehenerregende Ergebnis ist eine genaue Messung der Masse, die der Zentralstern hatte, bevor er seine Gas- und Staubschichten ausstieß. Die Forscher schätzen, daß der Stern etwa die dreifache Masse der Sonne hatte, bevor er diesen planetarischen Nebel bildete – und etwa 60 Prozent der Masse der Sonne danach. Es ist noch viel zu tun – dies ist eine der ersten veröffentlichten Forschungsarbeiten zu einigen der ersten Bilder von Webb, die veröffentlicht werden, so daß sicher noch viele weitere Details folgen werden.

Einige der ersten Daten von NASA‘s James-Webb-Weltraumteleskop haben gezeigt, daß es mindestens zwei, möglicherweise sogar drei weitere unsichtbare Sterne gab, die die länglichen, geschwungenen Formen des Südlichen Ringnebels gebildet haben. Durch Kombination der Infrarotbilder des Webb-Teleskops mit den Daten des Gaia-Observatoriums der ESA (Europäische Weltraumorganisation) konnten die Forscher außerdem erstmals die Masse des Zentralsterns genau bestimmen, bevor dieser den Nebel hervorbrachte. Ein Team von fast 70 Forschern unter der Leitung von Orsola De Marco von der Macquarie University in Sydney, Australien, analysierte die 10 hochdetaillierten Webb-Aufnahmen dieses sterbenden Sterns und kam zu diesen Ergebnissen.

Ihre Berechnungen zeigen, daß der Zentralstern fast die dreifache Masse der Sonne hatte, bevor er seine Gas- und Staubschichten abstieß. Nach diesen Auswürfen hat er jetzt etwa 60 Prozent der Sonnenmasse. Die Kenntnis der ursprünglichen Masse ist ein entscheidender Beweis, der dem Team half, die Szene zu rekonstruieren und zu projizieren, wie die Formen in diesem Nebel entstanden sein könnten.

Beginnen wir mit dem Star dieser besonderen „Party“, dem Stern, der seine Gas- und Staubschichten über Tausende von Jahren abgeworfen hat. Er erscheint auf dem Bild links rot, weil er von einer staubhaltigen Scheibe umgeben ist, die ähnlich groß wie der Kuipergürtel unseres Sonnensystems ist. Während manche Sterne als Einzeldarsteller „auf der Bühne“ ihre Schichten abwerfen, vermuten die Forscher, daß es in diesem Fall ein paar Begleiter mit Plätzen in der ersten Reihe gab – und mindestens einen, der sich dem Zentralstern angeschlossen haben könnte, bevor er begann, den Südlichen Ringnebel zu bilden. „Mit Webb ist es, als hätte man uns ein Mikroskop in die Hand gegeben, mit dem wir das Universum untersuchen können“, so De Marco. „Es gibt so viele Details in den Bildern. Wir sind an unsere Analyse herangegangen ähnlich wie Gerichtsmediziner, die den Tatort rekonstruieren.“

Es ist üblich, daß sich kleine Gruppen von Sternen mit unterschiedlichen Massen gemeinsam bilden und sich im Laufe ihres Alters gegenseitig umkreisen. Das Team nutzte dieses Prinzip, um die Zeit um Tausende von Jahren zurückzudrehen und herauszufinden, was die Formen der bunten Wolken aus Gas und Staub erklären könnte.

Zunächst konzentrierten sie sich auf den alternden Stern, der seine Schichten abgeworfen hat und immer noch von einem roten Staubmantel umgeben ist. Umfangreiche Forschungen über diese Art von alternden Sternen zeigen, daß solche Staubmäntel die Form von Staubscheiben haben müssen, die den Stern umkreisen. Ein kurzer Blick in die Daten enthüllte die Scheibe. „Dieser Stern ist jetzt kleiner und heißer, aber er ist von kühlem Staub umgeben“, sagt Joel Kastner, ein weiteres Teammitglied vom Rochester Institute of Technology in New York. „Wir denken, daß all das Gas und der Staub, die überall herumgewirbelt werden, von diesem einen Stern stammen müssen, aber sie wurden von den Begleitsternen in ganz bestimmte Richtungen geschleudert.“

Das Team vermutet, daß, bevor der sterbende Stern seine Schichten abwarf, er mit einem oder sogar zwei kleineren Begleitsternen wechselwirkte. Während dieses intimen „Tanzes“ könnten die wechselwirkenden Sterne auf zwei Seiten Jets ausgestoßen haben, die später als in groben Zügen gepaarte Projektionen erschienen, die jetzt an den Rändern des Nebels zu beobachten sind. „Dies ist eher hypothetisch, aber wenn zwei Begleiter mit dem sterbenden Stern wechselwirkten, würden sie gekippte Jets ausstoßen, die diese gegenläufigen Ausbuchtungen erklären könnten“, erklärte De Marco. Der staubhaltige Mantel um den sterbenden Stern deutet auf diese Interaktionen hin.

Wo sind diese Begleiter jetzt? Sie sind entweder dunkel genug, um sich zu verstecken, getarnt durch das helle Licht der beiden Zentralsterne, oder sie sind mit dem sterbenden Stern verschmolzen.

Die komplexen Formen des Südlichen Ringnebels sind ein weiteres Indiz für zusätzliche, unsichtbare Begleiter – seine Auswürfe sind in einigen Bereichen dünner und in anderen dicker. Ein dritter Stern mit enger Wechselwirkung könnte die Jets aufgewühlt und die gleichmäßig ausbalancierten Auswürfe wie Spinnereien verzerrt haben. Darüber hinaus könnte ein vierter Stern mit einer etwas weiteren Umlaufbahn ebenfalls den „Topf der Auswürfe umgerührt“ haben, wie ein Spatel, der jedes Mal in die gleiche Richtung durch den Teig läuft, wodurch die enormen Ringe in den äußeren Bereichen des Nebels entstanden sind.

Was ist mit dem sehr hellen blau-weißen Stern auf den Bildern von Webb? Stellen Sie sich den fünften Stern wie den verantwortungsvollsten Partygast vor, der den sterbenden Stern langsam, vorhersehbar und ruhig umkreist.

Die Arbeit des Teams mit dem Titel „The messy death of a multiple star system and the resulting planetary nebula as observed by JWST“ wurde am 8. Dezember in Nature Astronomy veröffentlicht.

Das James-Webb-Weltraumteleskop ist das weltweit führende Observatorium für Weltraumforschung. Webb wird Rätsel in unserem Sonnensystem lösen, einen Blick auf ferne Welten um andere Sterne werfen und die geheimnisvollen Strukturen und Ursprünge unseres Universums und unseren Platz darin erforschen. Webb ist ein internationales Programm unter der Leitung der NASA und ihrer Partner ESA (Europäische Weltraumorganisation) und CSA (Kanadische Weltraumorganisation).

Zwei Ansichten des Gases im Südlichen Ringnebel (NIRCam and MIRI Composite Images)

Joseph DePasquale (STScI)
  • Fast Facts
  • Objekt
  • Objektname(n): Südlicher Ringnebel, NGC 3132, Eight-Burst-Nebel
  • Objektbeschreibung: Planetarischer Nebel         
  • Rektaszension: 10:06:58.54
  • Deklination: -40:26:00
  • Sternbild: Vela
  • Entfernung: 2.000 Lichtjahre (590 Parsec)
  • Abmessung: Das Bild hat einen Durchmesser von etwa 2,4 Bogenminuten (1,4 Lichtjahre)
  • Daten
  • Instrument: NIRCam, MIRI
  • Filter: Linkes Bild: NIRCam> F187N, F405N MIRI>F1800W
  • Filter: Rechtes Bild: NIRCam> F212N, F470N     MIRI>F770W
  • Bild
  • Farbinformation: Diese Bilder sind ein Komposit aus Einzelaufnahmen, die vom James-Webb-Weltraumteleskop mit den Instrumenten MIRI und NIRCam gemacht wurden. Es wurden mehrere Filter verwendet, um schmale und breite Wellenlängenbereiche zu erfassen. Die Farbe ergibt sich aus der Zuordnung unterschiedlicher Farbtöne (Farben) zu jedem monochromatischen (Graustufen-)Bild, das einem einzelnen Filter zugeordnet ist. In diesem Fall sind die zugewiesenen Farben:
  • Rot: F770W + F1800W, Grün: F405N + F470N, Blau: F187N + F212N

Über das Bild: Das Webb-Weltraumteleskop bietet dramatisch unterschiedliche Ansichten der gleichen Szene! Jedes Bild kombiniert Nah- und Mittelinfrarotlicht von drei Filtern.

Links hebt Webb’s Bild des Südlichen Ringnebels das sehr heiße Gas hervor, das die zentralen Sterne umgibt. Dieses heiße Gas wird von einem scharfen Ring aus kühlerem Gas umrandet, der in beiden Bildern zu sehen ist.

Rechts zeigt das Webb-Bild die aufgelockerten Abströmungen des Sterns, die weiter in das All hineinreichen. Der größte Teil des molekularen Gases, das außerhalb des Bandes aus kühlerem Gas liegt, ist ebenfalls kalt. Es ist auch viel klumpiger und besteht aus dichten Knoten aus molekularem Gas, die einen Halo um die zentralen Sterne bilden. „Eines der Dinge, die meine Aufmerksamkeit erregten, war der starke Unterschied zwischen den Bildern des heißen ionisierten Gases und des kalten molekularen Gases“, erklärt Isabel Aleman von der Federal University of Itajubá (UNIFEI), Brasilien. „Das heiße Gas ist sehr glatt, aber das kalte Gas zeigt diese Mini-Klumpen, Zacken und Bögen. Die Bilder von Webb sind sehr, sehr detailreich.“

Durch die Berücksichtigung der Temperaturen und des Gasgehalts in beiden Bereichen, innerhalb und außerhalb des Bandes, und durch die Kombination der Daten von Webb mit präzisen Messungen anderer Observatorien konnten sie und das Forschungsteam weitaus genauere Modelle erstellen, um zu zeigen, wann das Gas vom Zentralstern (der im Bild links rot erscheint) ausgestoßen wurde.

Was ist mit dem dritten Stern, der am unteren rechten Rand des Bandes innerhalb des Nebels zu sehen ist? Von Webb‘s Standpunkt aus erscheint er in der Szene, ist aber nicht Teil des Nebels selbst. Er verdirbt lediglich durch sein Erscheinen diese Party.

Die Speichen des Südlichen Ringnebels (NIRCam and MIRI Composite Images)

Joseph DePasquale (STScI)
  • Fast Facts
  • Objekt
  • Objektname(n): Südlicher Ringnebel, NGC 3132, Eight-Burst-Nebel
  • Objektbeschreibung: Planetarischer Nebel         
  • Rektaszension: 10:06:58.54
  • Deklination: -40:26:00
  • Sternbild: Vela
  • Entfernung: 2.000 Lichtjahre (590 Parsec)
  • Abmessung: Das Bild hat einen Durchmesser von etwa 2,4 Bogenminuten (1,4 Lichtjahre)
  • Daten
  • Instrument: NIRCam, MIRI
  • Filter: NIRCam> F212N, F470N     MIRI>F770W
  • Bild
  • Farbinformation: Diese Bilder sind ein Komposit aus Einzelaufnahmen, die vom James-Webb-Weltraumteleskop mit den Instrumenten MIRI und NIRCam gemacht wurden. Es wurden mehrere Filter verwendet, um schmale und breite Wellenlängenbereiche zu erfassen. Die Farbe ergibt sich aus der Zuordnung unterschiedlicher Farbtöne (Farben) zu jedem monochromatischen (Graustufen-)Bild, das einem einzelnen Filter zugeordnet ist. In diesem Fall sind die zugewiesenen Farben:
  • Rot: F770W Grün: F470N Blau: F212N

Über das Bild: Betrachten Sie die geraden, hell leuchtenden Linien, die sich durch die Gas- und Staubringe an den Rändern des Südlichen Ringnebels auf dem Bild des Weltraumteleskops Webb ziehen. Diese „Speichen“ scheinen von einem oder beiden Zentralsternen auszugehen und markieren die Stellen, an denen Licht durch Löcher im Nebel strömt. Die Löcher zeigen, wo der schwächere Stern, der diese Kulisse kreiert hat, Material herausgeschossen hat, wodurch offene Wege für das Licht entstanden sind.

Einige der Auswürfe des Sterns folgen durch das Gas und den Staub hindurch dünnen, geraden Linien (zweiter Kasten). Andere Auswürfe (erster Kasten) sehen gebogen, kurvig und dicker aus. Und warum? Ein Forscherteam unter der Leitung von Orsola De Marco von der Macquarie University in Sydney, Australien, hat modelliert, wie diese komplexen Strukturen entstanden sein könnten. Untersuchungen planetarischer Nebel haben gezeigt, daß, selbst wenn sterbende Sterne ihr Gas und ihren Staub bei allen Winkeln gleichzeitig ausstoßen, das ausströmende Gas nicht lange symmetrisch bleibt. Beim Südlichen Ringnebel geht das Team davon aus, daß die geraden Linien möglicherweise Hunderte von Jahren früher und mit höherer Geschwindigkeit ausgestoßen wurden als die Linien, die dicker und kurviger erscheinen. Unter Umständen handelt es sich bei der zweiten Gruppe um eine Mischung aus Material, das sich verlangsamt hat, wodurch weniger lineare Formen entstanden sind.

Durch einen sorgfältigen Vergleich des Auftretens und des Zeitpunkts dieser Auswürfe in den Daten und den Simulationen schlagen De Marco und ihr Team vor, daß dies ein weiterer Beweis für das Vorhandensein eines Sterns mit einer etwas weiteren Umlaufbahn ist, der den Topf der Auswürfe „umrührt“.

Dieses Bild kombiniert Nah- und Mittelinfrarotlicht. Der dunklere Stern, der den planetarischen Nebel erzeugt hat, erscheint als schwacher roter Stern neben dem blauen Zentralstern.

Illustration der Sternwechselwirkungen im Südlichen Ringnebel

NASA, ESA, CSA, STScI, Elizabeth Wheatley (STScI)
  • Fast Facts
  • Objekt
  • Objektname(n): Südlicher Ringnebel, NGC 3132, Eight-Burst-Nebel
  • Objektbeschreibung: Planetarischer Nebel         
  • Rektaszension: 10:06:58.54
  • Deklination: -40:26:00
  • Sternbild: Vela
  • Entfernung: 2.000 Lichtjahre (590 Parsec)

Über das Bild: Wie haben all die „Partygäste“ – bis zu fünf Sterne – den Südlichen Ringnebel erschaffen? Spulen wir zurück und spielen wir die Interaktionen nach, die zu dieser Szene geführt haben könnten!

Erstens ist es wichtig zu wissen, daß keine dieser Abbildungen passend skaliert ist, und drei oder sogar vier der Sterne wären zu klein und zu lichtschwach, um in Webb‘s Bild zu erscheinen. Zweitens sind Stern 1 und Stern 2 die einzigen Sterne, die wir auf der sechsten und letzten Tafel oben sehen. Die übrigen „Gäste“ werden als Sterne 3, 4 und 5 bezeichnet. Sie sind alle viel weniger massereich – mit anderen Worten viel kleiner und lichtschwächer – als die Sterne 1 und 2.

Die erste Abbildung zeigt ein größeres Feld. Stern 1, der massereichste dieser Gruppe von fünf Sternen, altert am schnellsten und ist für die Entstehung des planetarischen Nebels verantwortlich. Stern 2 umkreist Stern 1 sehr langsam, was in der letzten Abbildung besser zu sehen ist. Zu diesem Zeit-punkt ist alles relativ ruhig, da sie sich gegenseitig umkreisen, obwohl ein weiterer Stern, Nummer 5, auf der Bildfläche erscheint. Er umkreist Stern 1 viel enger als Stern 2.

Jetzt geht’s los! Das zweite Bild zoomt die Szene ganz nah heran – und zwei weitere Gefährten erscheinen im Blickfeld. Stern 1 hat begonnen, sich aufzublähen, während er schnell altert und Stern 3 verschluckt. Durch die Schwerkraft beginnt Stern 3, Material von Stern 1 abzuziehen und stößt Jets in beide Richtungen aus. Stern 4 ist in der Nähe, interagiert aber noch nicht.

Die dritte Tafel zeigt, wie sehr sich Stern 1 im Laufe seines Alters ausgedehnt hat. Zwei Begleitsterne sind ebenfalls zu sehen. Die Sterne 3 und 4 haben eine Reihe von bipolaren Jets ausgesandt. Bei der Wechselwirkung dieser beiden Sterne werden die von ihnen ausgesandten Jets durcheinander gewirbelt, was zu den unregelmäßigen, gewellten Rändern des Gases und des Staubs führt, die von dem alternden Stern 1 ausgestoßen werden. Die beiden Begleiter 3 und 4 interagieren innerhalb des Gases und des Staubs, den Stern 1 ausgestoßen hat.

In Bild 4 wird die Szene, um mehr zu sehen, aus größerer Entfernung betrachtet. Ultraviolettes Licht und ein schneller, kugelförmiger Wind aus dem gerade erst freigelegten ultraheißen Kern von Stern 1 tragen dazu bei, das zuvor ausgestoßene Gas und den Staub abzutragen und einen blasenartigen Hohlraum zu schaffen. Es gibt auch eine übrig gebliebene Scheibe aus Material, das von den früheren Interaktionen mit Stern 3 stammt. Stern 3 ist nicht mehr sichtbar, aber Stern 5 ist jetzt zu sehen. Er hat eine weitere Umlaufbahn und zieht auf seiner Bahn „Linien“ durch das ausgestoßene Gas und den Staub von Stern 1, wie ein Messer durch eine Schüssel mit Zuckerguß.

Jetzt ist es an der Zeit, noch weiter zurückzutreten! In diesem Stadium nähern wir uns der Ansicht des planetarischen Nebels, den wir heute sehen. Die fünfte Bild zeigt das gleiche Trio – die Sterne 1 und 2 mit Stern 5. Und jetzt noch einmal Vermischen: Auf seiner Umlaufbahn wechselwirkt Stern 5 weiterhin mit dem ausgestoßenen Gas und Staub, das sich langsam immer weiter von Stern 1 in den umgebenden Raum ausbreitet, wodurch das System der großen Ringe im äußeren Nebel entsteht.

Das sechste Bild zeigt die Szene, wie wir sie heute beobachten – wenn wir ganz heraustreten, sehen wir nur die Sterne 1 und 2 im Südlichen Ringnebel.

Das Gas des Südlichen Ringnebels (NIRCam and MIRI Composite Compass Images)

Joseph DePasquale (STScI)
  • Fast Facts
  • Objekt
  • Objektname(n): Südlicher Ringnebel, NGC 3132, Eight-Burst-Nebel
  • Objektbeschreibung: Planetarischer Nebel         
  • Rektaszension: 10:06:58.54
  • Deklination: -40:26:00
  • Sternbild: Vela
  • Entfernung: 2.000 Lichtjahre (590 Parsec)
  • Abmessung: Das Bild hat einen Durchmesser von etwa 2,4 Bogenminuten (1,4 Lichtjahre)
  • Daten
  • Instrument: NIRCam, MIRI
  • Filter: NIRCam> F187N, F405N MIRI>F1800W
  • Bild
  • Farbinformation: Diese Bilder sind ein Komposit aus Einzelaufnahmen, die vom James-Webb-Weltraumteleskop mit den Instrumenten MIRI und NIRCam gemacht wurden. Es wurden mehrere Filter verwendet, um schmale und breite Wellenlängenbereiche zu erfassen. Die Farbe ergibt sich aus der Zuordnung unterschiedlicher Farbtöne (Farben) zu jedem monochromatischen (Graustufen-)Bild, das einem einzelnen Filter zugeordnet ist. In diesem Fall sind die zugewiesenen Farben:
  • Rot: F1800W Grün: F405N Blau: F187N

Über das Bild: Dieses Bild des Südlichen Ringnebels (NGC 3132), das Webb‘s Nahinfrarotkamera (NIRCam) und dem Mittelinfrarotinstrument (MIRI) aufgenommen wurde, zeigt Kompasspfeile, Skalenbalken und Farbschlüssel als Referenz.

Die Kompasspfeile nach Norden und Osten zeigen die Ausrichtung des Bildes am Himmel an. Beachten Sie, daß die Beziehung zwischen Norden und Osten am Himmel (von unten gesehen) im Vergleich zu den Richtungspfeilen auf einer Karte des Bodens (von oben gesehen) umgekehrt ist.

Der Maßstabsbalken ist in Lichtjahren angegeben, was der Entfernung entspricht, die das Licht in einem Erdjahr zurücklegt. (Es dauert 0,25 Jahre, bis das Licht eine Strecke zurückgelegt hat, die der Länge des Maßstabsbalkens entspricht). Ein Lichtjahr sind etwa 9,46 Billionen Kilometer. Das auf diesem Bild gezeigte Sichtfeld hat einen Durchmesser von etwa 0,25 Lichtjahren.

Dieses Bild zeigt unsichtbare Wellenlängen im nahen und mittleren Infrarot, die in Farben des sichtbaren Lichts umgewandelt wurden. Der Farbschlüssel zeigt, welche NIRCam- und MIRI-Filter bei der Aufnahme des Lichts verwendet wurden. Die Farbe jedes Filternamens ist die Farbe des sichtbaren Lichts, die verwendet wird, um das infrarote Licht darzustellen, das durch diesen Filter hindurchgeht.

Die Speichen des Südlichen Ringnebels (NIRCam and MIRI Composite Compass Images)

Joseph DePasquale (STScI)
  • Fast Facts
  • Objekt
  • Objektname(n): Südlicher Ringnebel, NGC 3132, Eight-Burst-Nebel
  • Objektbeschreibung: Planetarischer Nebel         
  • Rektaszension: 10:06:58.54
  • Deklination: -40:26:00
  • Sternbild: Vela
  • Entfernung: 2.000 Lichtjahre (590 Parsec)
  • Abmessung: Das Bild hat einen Durchmesser von etwa 2,4 Bogenminuten (1,4 Lichtjahre)
  • Daten
  • Instrument: NIRCam, MIRI
  • Filter: NIRCam> F212N, F470N     MIRI>F770W
  • Bild
  • Farbinformation: Diese Bilder sind ein Komposit aus Einzelaufnahmen, die vom James-Webb-Weltraumteleskop mit den Instrumenten MIRI und NIRCam gemacht wurden. Es wurden mehrere Filter verwendet, um schmale und breite Wellenlängenbereiche zu erfassen. Die Farbe ergibt sich aus der Zuordnung unterschiedlicher Farbtöne (Farben) zu jedem monochromatischen (Graustufen-)Bild, das einem einzelnen Filter zugeordnet ist. In diesem Fall sind die zugewiesenen Farben:
  • Rot: F770W Grün: F470N Blau: F212N

Über das Bild: Dieses Bild des Südlichen Ringnebels (NGC 3132), das Webb’s Nahinfrarot-kamera (NIRCam) und dem Mittelinfrarotinstrument (MIRI) aufgenommen wurde, zeigt Kompasspfeile, Skalenbalken und Farbschlüssel als Referenz.

Die Kompasspfeile nach Norden und Osten zeigen die Ausrichtung des Bildes am Himmel an. Beachten Sie, dass die Beziehung zwischen Norden und Osten am Himmel (von unten gesehen) im Vergleich zu den Richtungspfeilen auf einer Karte des Bodens (von oben gesehen) umgekehrt ist.

Der Maßstabsbalken ist in Lichtjahren angegeben, was der Entfernung entspricht, die das Licht in einem Erdjahr zurücklegt. (Es dauert 0,25 Jahre, bis das Licht eine Strecke zurückgelegt hat, die der Länge des Maßstabsbalkens entspricht). Ein Lichtjahr sind etwa 9,46 Billionen Kilometer. Das auf diesem Bild gezeigte Sichtfeld hat einen Durchmesser von etwa 0,25 Lichtjahren.

Dieses Bild zeigt unsichtbare Wellenlängen im nahen und mittleren Infrarot, die in Farben des sichtbaren Lichts umgewandelt wurden. Der Farbschlüssel zeigt, welche NIRCam- und MIRI-Filter bei der Aufnahme des Lichts verwendet wurden. Die Farbe jedes Filternamens ist die Farbe des sichtbaren Lichts, die verwendet wird, um das infrarote Licht darzustellen, das durch diesen Filter hindurchgeht.