(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)
Turner et al. veröffentlichten 1975 den ersten Nachweis von interstellarem monodeuteriertem Wasser (HDO) in Richtung auf den Orion KL Nebel auf der Grundlage eines Rotationsübergangs bei 80.6 GHz. Von Beckman et al. wurde 1982 ein zweiter Übergang bei 241.6 GHz in Orion KL gemessen. Spätere Messungen weiterer Linien von HDO in Orion KL und anderer Quellen umfassen Berichte von Olofsson (1984), Henkel et al. (1987, NGC7538), Petuchowski & Bennett (1988, Orion A) Helmich et al. (1996, W3(OH)) und Pardo et al. (2001). Die umfassendste Beobachtung von HDO ist bis heute der Aufsatz von Neill et al. aus dem Jahr 2013, der 37 Übergänge zum Gegenstand hat, die mit dem HIFI-Instrument an Bord des Satelliten Herschel gemessen wurden.
Bockelée-Morvan et al. entdeckten 1998 HDO im Kometen Hayakutake. Von Teixeira et al. wurde es 1999 in Eishüllen um Körnchen gemessen.
Wie unten gezeigt, (wobei die experimentell bestimmten Frequenzen dem NIST Web-Handbuch für Wasser und HDO entnommen wurden) ist die Vibrationsenergie einer OD-Streckschwingung (2727 cm-1) etwa 1.000 cm-1 niedriger als die einer OH-Streckschwingung (3707 cm-1). Dies besagt, daß der Ersatz eines Wasserstoffatoms durch ein Deuteriumatom die Nullpunktsenergie einer Verbindung um etwa 1.4 kcal/mol verringert; dieser Unterschied reicht aus, um bestimmte chemische Reaktionen zu begünstigen, sodaß Reaktionen deuterierter Spezies den nichtdeuterierten Spezies gegenüber bevorzugt sind. Dies ist die Grundlage der Deuterium-Fraktionierung.