McNeil’s Nebel

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Röntgenausbruch von einem jungen Stern

X-ray: NASA/CXC/RIT/J. Kastner et al.
Optical: NSF/NOAO/KPNO/A. Block et al.

Der Vergleich der Region um den McNeil-Nebel im Röntgen- und optischen Licht zeigt, daß die Lage einer von Chandra gemessenen Quelle mit einer hellen infraroten und optischen Quelle am oberen Ende des Nebels übereinstimmt. Die mit 3 bezeichnete Quelle ist vermutlich ein sehr junger Stern, der eine fächerförmige Gaswolke illuminiert. Die anderen Quellen, mit 1, 2 und 4 bezeichnet, sind weitere junge, Röntgenstrahlung aussendende Sterne in der Region.

Der kleine Nebel, circa 1300 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Orion, wurde mit einem 3-Inch-Teleskop (7,62 cm) vom Amateurastronom Jay McNeil im Januar 2004 entdeckt. Ein junger Stern, tief in einer Wolke eingebettet, wurde plötzlich heller und strahlte den Nebel an. Die mit dem Stern deckungsgleiche Röntgenquelle wurde ebenfalls gegenüber den Chandra-Beobachtungen vor und kurz nach dem optischen Helligkeitsausbruch um das fünfzigfache heller. Die Röntgendaten sind ein starker Beleg, daß die vermutliche Ursache für den Helligkeitsanstieg der plötzliche Einfall von Materie aus einer umkrei-senden Gasscheibe auf die Oberfläche des Sterns ist.

Die Kopplung des Magnetfelds des Sterns mit dem Magnetfeld seiner zirkumstellaren Scheibe reguliert den Einstrom von Gas aus der Scheibe auf den Stern. Dieser langsame, stete Einstrom kann plötzlich viel schneller werden, wenn große Mengen an Gas sich in der Scheibe sammeln und Scheibe sowie Stern mit unterschiedlichen Raten rotieren.

Die unterschiedlichen Rotationsraten können das Magnetfeld verdrillen und scheren und so Energie speichern. Diese Energie wird irgendwann in einem Röntgenlicht erzeugenden Ausbruch freigesetzt, wenn sich das Magnetfeld in einen stabileren Zustand jählings neu ausrichtet. In  dieser Phase kann eine große Menge an Gas auf den Stern fallen und den beobachteten Ausbruch im Optischen und Infraroten erzeugen.

Erneute Ansammlung von Gas in der Scheibe könnte zu einem neuen Ausbruch in der Zukunft führen. Solch ein Szenario kann erklären, weshalb sich die Helligkeit von McNeil’s Nebel mit der Zeit zu ändern scheint. Er kommt auf optischen Aufnahmen vor, die von dieser Region des Orion in den 1960er Jahren gemacht wurden, fehlt aber auf Aufnahmen aus den 1950er und 1990er Jahren.

  • Kurzinformation:
  • Scale: Image is 135 x 90 arcsec across
  • Category: Normal Stars & Star Clusters
  • Coordinates (J2000): RA 05h 46m 13.10s | Dec -00° 06′ 05.00″
  • Constellation: Orion
  • Instrument: ACIS
  • Distance Estimate: 1,300 light years
  • Release Date: July 22, 2004
  • References: J. Kastner et al. ”An X-ray outburst from the rapidly accreting young star that illuminates McNeil’s nebulaNature 430, Issue 6998