Isocyanodiacetylen (HC4NC)

(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)

Der Nachweis der linearen Verbindung Isocyanodiacetylen (HC4NC) wurde im Jahr 2020 von Xue und Mitarbeitern sowie von Cernicharo und Mitarbeitern in TMC-1 gemeldet. Cernicharo und Mitarbeiter suchten HC4NC auch in der kohlenstoffreichen Quelle IRC +10216, konnten es dort aber nicht nachweisen. Die erste Gruppe verwendete für ihre Beobachtungen das 100-m Green Bank Teleskop, während die zweite Gruppe das 40-m Yebes Teleskop benutzte. In beiden Beobachtungsgruppen wurden Hyperfeinlinien verschiedener Rotationsübergänge aufgelöst.

Isocyanopolyin-Verbindungen mit der Formel H-(C≡C)2n-N≡C sind im Weltraum offenbar viel seltener als Cyanopolyin H-(C≡C)2n-C≡N-Moleküle. Bislang wurde nur eine weitere Isocyanopolyin-Verbindung nachgewiesen: Isocyanoacetylen (HC2NC). Die beiden Gruppen, die HC4NC entdeckten, suchten auch nach HC6NC (Isocyanotriacetylen) in TMC-1, fanden es aber nicht. Im Jahr 2013 veröffentlichten Vichietti & Haiduke theoretische Vorhersagen der Strukturen und Dipolmomente für Isocyanopolyene bis hin zu einer Größe von HC16NC.