Irreguläre Galaxien

Paul M. Sutter in Universe Today – Übersetzt von Harald Horneff

In dieser Serie erkunden wir die sonderbare, doch auch wunderbare Welt der astronomischen Fachsprache! Das Thema heute: Irreguläre Galaxien!

Bei den Galaxien gibt es die schönen, auffälligen Spiralen mit ihren leuchtenden Armen, die sich über Zehntausende von Lichtjahren erstrecken. Dann gibt es die stolzen und stattlichen elliptischen Galaxien, die mit ihren riesigen und uralten Sternpopulationen Respekt einfordern.

Und dann sind da noch … die irregulären Galaxien. Die Verrückten. Die Sonderlinge. Diejenigen, die sich jeder Beschreibung und Kategorisierung entziehen und in einer eigenen Kategorie landen, weil sie einfach nicht dazugehören.

Gäbe es eine Insel der ungeliebten Galaxien, würden die Irregulären dort abgesetzt werden.

Irreguläre Galaxien sind in der Regel klein, die meisten haben nicht mehr als ein Zehntel der Masse der Milchstraße. Die kleinsten irregulären Galaxien haben einen Durchmesser von nicht mehr als einer Handvoll Kiloparsec. Sie haben normaler-weise keine zentrale Ausbuchtung, keine Spiralarme und eigentlich überhaupt keine Struktur. Aber trotz ihrer Eigenart machen sie etwa ein Viertel aller bekannten Galaxien aus. Sie sind schwer aufzuspüren, da sie nur sehr wenig aktive Stern-entstehung aufweisen und viel dunkler erscheinen als normale Galaxien derselben Masse.

Technisch gesehen gibt es drei verschiedene Kategorien von Irregulären, aber das ist wirklich eine Überdehnung der Definition von „Kategorie“. Die drei Kategorien sind: a) größtenteils unregelmäßig, aber mit ein wenig Struktur, b) völlig unregelmäßig, und c) sowohl unregelmäßig als auch sehr klein.

Im Ernst, das war’s. Das sind die drei Kategorien.

Außerdem sind irreguläre Galaxien in der Regel älter als Spiralgalaxien, aber jünger als elliptische Galaxien, so daß sie ein Abfallprodukt des normalen Entwicklungsprozesses von Galaxien sein könnten.