Himmelsvorschau Juni 2023

Der Himmelsmonat beginnt mit dem Vollmond am 4. Juni im Sternbild Skorpion, der dann dicht am Stern Antares steht. Zu Neumond am 18. Juni beginnt die astronomische Abenddämmerung um 23:25 Uhr, wenn die Sonne 12° unter dem Horizont steht. Der Sonnenstand sinkt weiter und erreicht gegen 1:30 Uhr mit -16,5° den niedrigsten Stand. Jetzt ist der dunkelste Zeitpunkt der Dämmerung. Die Sonne beginnt wieder zu steigen bis um 03:30 Uhr die astronomische Morgendämmerung endet. Richtig dunkel wird es in den Wochen um die Sommersonnenwende am 21. Juni nicht mehr, jetzt sind die „Weißen Nächte“.

Im Süden steht gegen 23:00 Uhr das Sternbild Bärenhüter (Bootes) mit dem rötlich-orangen Stern Arktur hoch am Himmel. Arktur bildet gemeinsam mit Regulus im Sternbild Löwen (geht bald unter) und Spica in der Jungfrau das Frühlingsdreieck. Von Süden über Südost nach Norden verläuft das Band der Milchstraße, das im weiteren Verlauf der Nacht steigt und gegen 2:00 Uhr fast durch den Zenit läuft. Das Sternbild Schütze und der Kopf des Skorpions stehen dann über dem Südhorizont.

Planeten

Venus bleibt weiterhin gut sichtbar am Abendhimmel und geht gegen 23:00 Uhr im Westen unter. Am 13. Juni steht sie im Sternbild Krebs uns streift den Rand des Sternhaufens M44 Praesepe (Krippe). Am 21. Juni bildet sie mit Mars und der schmalen Mondsichel ein flaches Dreieck, dass sich in der Abenddämmerung beobachten lässt.

Mars hat sich weiter von der Erde entfernt und wandert im Monatsverlauf vom Sternbild Krebs in den Löwen.

Jupiter steht im Sternbild Widder und lässt sich in der Morgendämmerung beobachten. Am 14. Juni geht er gemeinsam mit der ca. 1,45 Grad entfernten, schmalen Mondsichel auf.

Saturn steht im Sternbild Wassermann und geht um die Sommersonnenwende gegen 1:00 Uhr auf.

Deep-Sky Beobachtung

In den Wochen um die Sommersonnenwende ist es für die Beobachtung lichtschwacher Deep-Sky Objekte nicht mehr dunkel genug. Hier lohnt sich die Beobachtung von farbigen Einzel- oder Mehrfachsternsystemen. Die Spektralklasse der Sterne ist dabei ein Indikator für die Farbe, deren tatsächliche Wahrnehmung vom Beobachter und Vergleichssternen im Sichtfeld abhängt.

Linienspektren der verschiedenen Spektralklassen bei Hauptreihensternen (Quelle: Wikipedia)

Ein interessantes Beobachtungsprojekt mit Liste sehenswerter, farbiger Doppelsterne gibt es unter: https://www.freunde-der-nacht.net/beobachtungsprojekte/farbige-doppelsterne/

Bei guten Wetterlagen mit sehr gutem Seeing (geringe Luftunruhe) lohnt es sich auch, helle Planetarische Nebel wie den Ringnebel (M57) sehr hoch zu vergrößern. Mit etwas Glück wird dann der Zentralstern in Teleskopen mit größerer Öffnung sichtbar.

Viel Erfolg und Clear Skies!

Eure Beobachtergruppe Deep-Sky der Volkssternwarte Darmstadt e.V. (beobachtergruppe-deep-sky@vsda.de)