Weekly Science Update – Übersetzt von Harald Horneff
Vor einigen Jahren entdeckten Astronomen eine neue Planetenart – einen sogenannten „heißen Jupiter“, ein Planet, dessen Masse der des Jupiter ähnlich ist, aber dessen Umlaufbahn so nah an seinem Stern liegt, daß seine Atmosphäre eine Temperatur von über 1.000 Kelvin besitzt. Neben der Tatsache, daß solche Objekte aus sich heraus schon sehr interessant sind, bieten extrasolare Planeten wichtige Einblicke darüber, wie sich unser eigenes Sonnensystem formte und warum die Erde und die anderen Planeten im Sonnensystem die Eigenschaften besitzen, die sie besitzen.
Eine Gruppe von neun Astronomen hat daran gearbeitet, unser Verständnis über die innere und atmosphärische Struktur der heißen Jupiter zu verbessern. Ihre Beobachtungstechnik besteht darin, das Licht von solch einem Objekt, dessen Umlaufbahn von der Erde aus gesehen zufällig vor dem Stern vorbeiführt, genau zu messen (ein „Transit“). Mit dem KeplerCam-Instrument am Fred L. Whipple-Observatorium in Arizona zeichnete das Team drei Transits dieses heißen Jupiters auf, dessen Umlaufperiode nur 2.47 Erdentage beträgt. Die vorliegenden Beobachtungsergebnisse über heiße Jupiter waren verwirrend, weil sie den Schluß zuließen, daß die Planeten größer sind, als es die einfachen Modelle erklären konnten. In ihrer neuen Arbeit schreiben die Wissenschaftler, daß der Radius von dem Objekt 1.222 Jupiterradien beträgt, seine Masse 1.198 Jupitermassen ausmacht und die effektive Temperatur seiner Atmosphäre bei kochend heißen 5.850 Kelvin liegt. Ihre Ergebnisse stimmen mit theoretischen Modellen überein und machen dieses Objekt zum massereichsten bisher bekannten Exoplaneten, der einen Stern bedeckt und sind für eine Vertiefung unseres Wissens über diese außergewöhnlichen Planeten wichtig.