(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)
Chandra blickt auf die Erde zurück
Ein Wissenschaftlerteam beobachtete die Nordpolarregion der Erde im Jahr 2004 zehn Mal während einer viermonatigen Zeitspanne. Wie die hellen Bögen in dieser Auswahl an Bildern zeigen, entdeckte das Team Röntgenstrahlung niedriger Energie (0.1 – 10 Kiloelektronenvolt), die bei Polarlichtaktivitäten entstand. Andere Satellitenbeobachtungen hatten bereits hochenergetische Röntgenstrahlung von den Polarlichtern der Erde gemessen.
Die Bilder – hier in ein künstliches Bild der Erde eingesetzt – stammen von annähernd 20-minütigen Scans, während denen Chandra auf einen festen Punkt am Himmel ausgerichtet war und zeitgleich die Erdbewegung die Polarlichtregionen durch das Aufnahmefeld führte. Der Farbkennzeichnung der Röntgenbögen gibt die Helligkeit der Röntgenstrahlung wieder, wobei die maximale Helligkeit in rot dargestellt ist.
Polarlichter entstehen durch Sonnenstürme, die Wolken aus energiereichen, geladenen Teilchen auswerfen. Diese Teil-chen werden abgelenkt, wenn sie in das Magnetfeld der Erde eintreten, allerdings werden dabei hohe elektrische Spannungen erzeugt. Im Magnetfeld der Erde gefangene Elektronen werden durch diese Spannungen beschleunigt und bewegen sich in Spiralbahnen entlang des Magnetfelds zu den Polarregionen. Dort stoßen sie hoch in der Atmosphäre mit Atomen zusammen und senden Röntgenstrahlung aus (siehe nachfolgende Illustration).
- Kurzinformation:
- Scale: Distance from the North Pole to the black circle is 3,340 km
- Category: Solar System
- Color Code: Intensity
- Instrument: HRC
- Distance Estimate: about 120,000 km
- Release Date: December 28, 2005
- References: Anil Bhardwaj et al. “First terrestrial soft X-ray auroral observation by the Chandra X-ray Observatory” Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics 69, Issues 1-2