Dr. Ilka Petermann – Arizona State University, Tempe/USA
Mit einem stetig anwachsenden Fanclub von 7.47 Milliarden Menschen und 5-50 Millionen anderen Arten an Acht-/ Vier/- und Zweibeinern, anderweitig kriechenden und bewurzelten Lebewesen hat die Erde einen bis heute einzigartigen Stand im sonst nicht gerade Superlativ-armen Universum. Wer von all diesen Kreaturen die letzte ist, die in 7-8 Milliarden Jahren das Licht ausmacht, wenn die Sonne als Weißer Zwerg einen kühlen Ruhestand genießt (Abb.1), ist zum Glück keinem bekannt und die allermeisten werden sich dabei auch noch lange in Geduld üben wollen. Doch wie die Eigenschaften der Sonne als Zwergstern aussehen werden und wie schwer sie dabei maximal werden kann, das kann schon heute abgeschätzt werden.
Sterne in der Größenordnung unserer Sonne haben es im Allgemeinen nicht besonders eilig. Nach 11 Milliarden Jahren in der kosmischen Hängematte (auf der sogenannten Hauptreihe, bei der alle Sterne Wasserstoff zu Helium verschmelzen), wird es 3 Milliarden Jahre lang etwas turbulenter: Aufblähen zum Roten Riesen während des zentralen Heliumbrennens auf einen Radius, welcher der heutigen Venusumlaufbahn (das knapp 170-fache ihres heutigen Radius) entspricht und enormer Anstieg der Leuchtkraft (mehr als das 2000-fache), dann eine Übergangsphase und schlussendlich der Einstieg ins stellare Rentendasein als ‘Weißer Zwerg’: ‘Weiß’, da mit 25.000 Kelvin die Oberflächentemperatur extrem hoch ist, und ‘Zwerg’, da die geringe Leuchtkraft auf ein kleines Objekt (etwa Erdgröße) hinweist (Abb. 2). Da die Sonne zu diesem Zeitpunkt über keinerlei Brennstoff mehr verfügt, wird sie ohne Hast für die nächsten Jahrmilliarden immer weiter auskühlen. Und so fragen sich die geduldigen Bewohner ihres Lieblingsplaneten (das mag Einbildung sein): Wie schwer wird der Sonnenrest denn dann maximal sein können?