Weekly Science Update – Übersetzt von Harald Horneff
Ein großes Team an Wissenschaftlern, geleitet von dem CfA-Astronomen Francois Fressin, gab letzte Woche die spektakuläre Entdeckung von zwei erdgroßen Planeten um einen anderen Stern herum bekannt. Für die Wissenschaftler, unter denen sich 10 weitere CfA-Astronomen befinden, krönte die Entdeckung zweieinhalb Jahre der Suche, seit mit dem Start des Satelliten Kepler im März 2009 ein steter Datenstrom über Exoplaneten begann. Für den Rest von uns krönte die Entdeckung etwa zweieinhalb Jahrtausende des Suchens – als Anaxagoras und Demokrit aus ihren philosophischen Prinzipien herleiteten, daß es andere Erden im Kosmos geben sollte.
Die beiden Planeten, die einen sonnenähnlichen Stern Namens Kepler-20 umkreisen, sind 0.87 und 1.03 Erdradien groß. Ihre Massen können nicht so genau angegeben werden, aber wenn es sich um Gesteinsplaneten handelt, sagen Abschätzungen voraus, daß sie etwa das 3-fache der Erdmasse aufweisen. Dennoch ist keiner der beiden Planeten erdähnlich. Abweichend von dem im November bekannt gegebenen größeren Planet Kepler-22b, der seinen Stern in einer lebensfreundlichen Zone umkreist, kreisen diese beiden erdgroßen Objekte sehr nah um ihren Stern und besitzen Oberflächentemperaturen, die 1.000 Grad Celsius übersteigen.
Die neue Arbeit, welche die Planeten beschreibt, soll im Journal Nature erscheinen; sie behandelt auch die Bahnparameter der Objekte, ihre vermutliche Zusammensetzung und stellt über die Möglichkeit Vermutungen an, daß eine stabile Atmosphäre vorhanden sein könnte. Aber ob die Einzelheiten nun erhärtet werden oder nicht: es ist klar, daß die neuen Ergebnisse zu einem spektakulären neuen Abschnitt in der Untersuchung von Exoplaneten führen.