Der Mond

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Prospektion des Mondes mit Chandra

Optical: Robert Gendler
X-ray: NASA/CXC/SAO/J. Drake et al.

Chandra-Beobachtungen (rechts) vom hellen Teil des Mondes offenbarten Röntgenstrahlung der Atome des Sauerstoffs, Magnesiums, Aluminiums und Siliziums. Die Röntgenstrahlung wird durch Fluoreszenz verursacht, wenn solare Röntgenstrahlung die Oberfläche des Mondes beschießt.

Nach der gegenwärtig bevorzugten Theorie eines „gigantischen Einschlags“ zur Bildung des Mondes kollidierte vor ungefähr 4.5 Milliarden Jahren ein Körper von etwa der Größe des Mars mit der Erde. Dieser Einschlag schleuderte geschmolzene Trümmer aus dem Mantel der Erde sowie des Impaktors in eine Umlaufbahn um die Erde. Im Lauf von zig Millionen Jahren verbanden sich die Trümmer, um den Mond zu bilden. Messungen der Menge und der Verteilung von Aluminium sowie anderer Elementen über ein großes Mondareal hinweg wird helfen, die Theorie vom gewaltigen Einschlag zu testen.

Die Beobachtungen von Chandra haben zudem ein Jahrzehnte altes Rätsel über die von ROSAT entdeckte Röntgen-strahlung gelöst, von der man vermutete, daß sie vom dunklen Teil des stammt. Es stellt sich heraus, daß diese Röntgen-strahlung nur vom Mond zu kommen scheint. Chandra zeigt, daß die Röntgenstrahlung vom dunklen Mond durch Strahlung aus der Geokorona (die ausgedehnte äußere Atmosphäre) der Erde erklärt werden kann, durch die sich die Erde umkreisende Raumfahrzeuge bewegen.

Die Röntgenstrahlung der Geokorona wird durch Kollisionen schwerer Ionen im Sonnenwind wie Kohlenstoff, Sauerstoff und Neon mit Wasserstoffatomen verursacht, die sich zig Tausend Kilometer über der Erdoberfläche befinden. Während der Zusammenstöße reißen die solaren Ionen Elektronen von den Wasserstoffatomen an sich. Die solaren Ionen senden anschließend Röntgenstrahlung aus, wenn die eingefangenen Elektronen auf niedrigere Energieniveaus fallen.

  • Kurzinformation:
  • Scale: Radius is about 17 arcmin
  • Category: Solar System
  • Coordinates (J2000): RA 12h 02m 31.55s | Dec -13° 45′ 57.52″
  • Constellation: Corvus
  • Color Code: Intensity
  • Instrument: ACIS
  • Distance Estimate: the moon was approximately 370,149 km from Earth at the time of observation
  • Release Date: September 16, 2003
  • References: B. Wargelin et al. Chandra Observations of the „Dark“ Moon and Geocoronal Solar Wind Charge Transfer The Astrophysical Journal 607, Number 1