Chlorwasserstoff (HCl)

(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)

Chlorwasserstoff (HCl) wurde 1985 von Blake et al. in der Orion-Molekülwolke 1 identifiziert, als diese mit dem Kuiper Airborne Observatory (dem Vorläufer von SOFIA = Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie) beobachtet wurde. Obwohl nur ein Rotationsübergang beobachtet wurde, führt Hyperfeinaufspaltung infolge der Wechselwirkung der Elektronen mit dem Chlorkern zu drei dicht beieinander liegenden Linien. HCl wurde in Sgr B2 durch das gleiche Merkmal von Zmuidzinas et al. 1995 nachgewiesen. In Orion A und Monoceros R2 gelangen Salez et al. 1996 der Nachweis. In IRC +10216 und W3 A wiesen Cernicharo und Mitarbeiter bei zwei Durchmusterungen, die 2010 veröffentlicht und auf Beobachtungen mit dem Herschel Space Observatory beruhten, HCl nach.

Die Entdeckung von HCl mittels seines Rotationsspektrums wurde 1995 durch Beobachtung eines seiner elektronischen Übergänge in ζ Oph mit dem Hubble-Weltraum-Teleskop von Federman et al. untermauert.

HCl ist in der irdischen Chemie gut bekannt. In Wasser ist es eine starke Säure und kann z. Bsp. dazu verwendet werden, Beton zu ätzen oder dekorativ zu verfärben. Zudem wird Chlorwasserstoff intensiv in der pharmazeutischen Industrie ge-nutzt, um wasserslösliche Arzneimittel zu erhalten.

Aktualisierung Februar 2021: HCl ist, wie von Olsen et al. bekannt gegeben, in der Atmosphäre des Mars entdeckt worden.