Paul M. Sutter in Universe Today – Übersetzt von Harald Horneff
In dieser Serie erkunden wir die sonderbare, doch auch wunderbare Welt der astronomischen Fachsprache! Das Thema heute: Trans-Neptun-Objekte!
Trans-Neptun-Objekte (oft als TNOs abgekürzt) sind kleine oder sonstige Welten, die die Sonne in einem Abstand umkreisen, der größer ist als der durchschnittliche Abstand des Neptuns, der etwa 30 AE beträgt. Es sind fast 3.000 TNOs bekannt, und Astronomen vermuten, daß es noch unzählige weitere gibt.
Der mit Abstand berühmteste aller TNOs ist Pluto. Obwohl Pluto bei jedem Umlauf 20 Jahre näher an der Sonne zubringt als Neptun, verbringt er die meiste Zeit in größerer Entfernung. In dieser Entfernung ist das Licht der Sonne so schwach, daß Pluto in ständiger Dämmerung liegt, und die Temperaturen dieser Welt sind kalt genug, um riesige Berge aus reinem Wasser-eis entstehen zu lassen.
Seit seiner Entdeckung durch Clyde Tombaugh im Jahr 1930 glaubten die Astronomen jahrzehntelang, daß Pluto das einzige Objekt jenseits der Neptunbahn sei, doch die Entdeckung von Albion im Jahr 1992 änderte dies. Wir wissen jetzt, daß das Sonnensystem hinter Neptun ein reicher und vielfältiger – wenn auch sehr kalter – Ort ist.
Obwohl Pluto dem Radius nach der größte der TNOs ist, ist er nicht der massivste. Diese Ehre wird Eris zuteil. Diese Welt hat eine stark exzentrische Umlaufbahn. Bei ihrer engsten Annäherung an die Sonne ist sie etwa 38 Mal weiter entfernt als die Erde. Bei ihrer größten Entfernung ist sie fast 100-mal weiter entfernt. Einige andere TNOs haben dreimal größere Umlaufbahnen.
Die Astronomen kennen fast alle TNOs als kaum mehr als bloße Lichtpunkte, da sie so klein und weit von der Sonne entfernt sind. Gestützt auf die Spektroskopie des reflektierten Sonnenlichts scheinen die meisten TNOs ein Gemisch aus Gestein und Eis zu sein. Viele, wie Pluto, haben eine mattrote Farbe, eine Folge des ultravioletten Lichts, das auf organische Moleküle auf ihren Oberflächen trifft.
Die Trans-Neptun-Objekte werden in zwei Kategorien unterteilt. Der Kuiper-Gürtel ist ein schmales Band, das sich von 40-50 AE erstreckt. Dieser Kuiper-Gürtel ähnelt dem Asteroidengürtel, ist aber viel größer. Dahinter liegt die diffuse Scheibe. Die dort existierenden TNOs neigen zu stark exzentrischen Umlaufbahnen, die nach Ansicht der Astronomen durch ständige winzige Gravitationsstöße von den Riesenplaneten verursacht werden.