Sternschnuppen 2022: Geminiden

Geminiden 2013. Asim Patel – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30551402

Was ist das – die Geminiden?

Die Geminiden sind ein Meteorstrom, der jedes Jahr Mitte Dezember seinen Höhepunkt erreicht. Meteore – auch Sternschnuppen genannt – entstehen dadurch, dass Staubteilchen aus dem Weltall in die Erdatmosphäre gelangen. Diese sind nur einige Millimeter bis wenige Zentimeter groß. Bei ihrem Weg durch die Atmosphäre (bei den Geminiden mit ca. 130.000 km/h) kommt es zum Aufleuchten: Zum einen werden Luftmoleküle zum Leuchten gebracht, was sich durch eine leicht grünliche Färbung bemerkbar macht. Zum anderen verglüht das Staubteilchen selbst, was eher eine rötliche Farbe erzeugt.
Sollten es die Reste eines Meteors bis zur Erdoberfläche schaffen, so spricht man von einem Meteoriten.

Die Geminiden sorgen alljährlich Mitte Dezember für einen schönes Sternschnuppenschauspiel. Mit bis zu 150 Meteoren pro Stunde gelten die Geminiden als reichster Strom des Jahres. Der Höhepunkt der Aktivität wird am 14. Dezember um 14 Uhr erreicht, daher sind die Nächte vom 13. auf den 14. und vom 14. auf den 15. Dezember am besten zur Sternschnuppenjagd geeignet.

Woher kommen sie?

Die Geminiden sind Staubteilchen, die der Kleinplanet Phaethon auf seinem Weg um die Sonne herum quasi im Weltraum liegen lässt. Möglicherweise ist dieser Asteroid zerbrochen und hat Trümmerteile auf seiner Bahn hinterlassen. Jedes Jahr im Dezember bewegt sich die Erde dann durch diese Staubteilchen, pflügt sozusagen durch sie durch. Dabei gelangen dann einige Staubteilchen in die Atmosphäre.

Woher kommt der Name?

Die Geminiden wurden nach dem Sternbild Zwillinge („Gemini“) benannt. Der scheinbare Ausstrahlungspunkt der Sternschnuppen (Fachsprache: der Radiant) liegt knapp über Kastor, dem oberen der beiden Zwillingssterne. Das ist aber nur ein perspektivischer Effekt wie bei einer Autofahrt durch einen Schneeschauer.

Wie beobachtet man Geminiden?

Datum, Uhrzeit

Das Maximum der Geminiden findet in diesem Jahr für uns am Tag statt: am Mittwoch, den 14. Dezember gegen 14 Uhr MEZ soll der Höhepunkt erreicht werden. Für Beobachter in Mitteleuropa bieten sich daher die Nächte von Dienstag auf Mittwoch und von Mittwoch auf Donnerstag an. Besonders in der Nacht nach dem Maximum, vom 14. auf den 15. Dezember, ist noch mit zahlreichen Sternschnuppen zu rechnen. In der Praxis wird man, je nach Aufhellung des Nachthimmels, 30 bis 60 Meteore sehen, also alle ein bis zwei Minuten eine Sternschnuppe. Darunter sind auch besonders helle Objekte.

Im Gegensatz zu den bekannten Perseiden-Sternschnuppen im Sommer muss man bei den Geminiden also nicht bis nach Mitternacht warten, um die meisten zu sehen. Und da der abnehmende Halbmond am 13.12. gegen 21 Uhr bzw. am 14.12. nach 22 Uhr aufgeht, sind die Abendstunden diesmal die beste Sternschnuppenzeit. Sobald es dunkel wird, kann man neugierig nach ihnen Ausschau halten. Ein freier Blick nach Osten ist dann von Vorteil, im Laufe der Nacht stehen die Zwillinge hoch im Süden, am Morgen streben sie im Nordwesten ihrem Untergang entgegen.

Beobachtungsort

Sternschnuppen sind am besten mit dem bloßen Auge zu beobachten. Am besten sucht man sich einen dunklen Ort, d.h. ohne störende Stadtbeleuchtung, die den Himmel aufhellt. In der weiteren Darmstädter Umgebung sind die besten Bedingungen demzufolge im Odenwald oder im Taunus zu erwarten. Nutzen Sie einen Liegestuhl oder legen Sie sich auf eine Decke, um Genickstarre zu vermeiden. Im Dezember ist es natürlich eine gute Idee, einen heißen Tee einzupacken und auf sehr, sehr warme Kleidung zu achten.

Am Observatorium unseres Vereins sind leider keine besonders guten Bedingungen wegen der Aufhellung des Himmels durch das Stadtlicht und wegen des eingeschränkten Sichtfeldes durch Baumbewuchs zu erwarten, daher veranstalten wir keine öffentliche Beobachtung bei uns.

Blickrichtung

Die eindrucksvollsten Beobachtungen kommen durch Sternschnuppen zustande, die lange Spuren über den Himmel ziehen. Am sinnvollsten ist es daher, nicht direkt in Richtung des Radianten zu schauen, da die Sternschnuppen dort nur einen kurzen Strich am Himmel hinterlassen. Schauen Sie am Besten weitläufig um den Radianten herum, und lassen Sie den Blick ab und zu ein bisschen wandern.
Folgendes Bild zeigt den Himmel am 15. Dezember um 0 Uhr.

Die Sternschnuppen der Geminiden scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entspringen. Ihr Ausstrahlungspunkt wird „Radiant“ genannt – zu sehen sind sie aber in weiten Teilen des Nachthimmels.

Haben Sie noch Fragen? Sie können uns gerne unter meteore@vsda.de erreichen.

Quellen:

  1. Mitteilung der Verinigung der Sternfreunde
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Geminiden