Was ist das – die Leoniden?
Die Leoniden sind ein Meteorstrom, der jedes Jahr um den 17. November seinen Höhepunkt erreicht. Meteore – auch Sternschnuppen genannt – entstehen dadurch, dass Staubteilchen aus dem Weltall in die Erdatmosphäre gelangen. Diese sind nur einige Millimeter bis wenige Zentimeter groß. Bei ihrem Weg durch die Atmosphäre (mit ca. 250.000 km/h) kommt es zum Aufleuchten – zum einen werden Luftmoleküle zum Leuchten gebracht, was sich durch eine leicht grünliche Färbung bemerkbar macht. Zum anderen verglüht das Staubteilchen selbst, was eher eine rötliche Farbe erzeugt.
Die hohe Geschwindigkeit der Leoniden-Meteore erklärt sich dadurch, dass der Komet die Sonne entgegengesetzt der Richtung umkreist, in der die Erde unterwegs ist. Es gibt also einen Frontalzusammenstoß…
Sollten es die Reste eines Meteors bis zur Erdoberfläche schaffen – wenn das Objekt mindestens mehrere Zentimeter groß ist – so spricht man von einem Meteoriten.
Woher kommen sie?
Die Leoniden sind Staubteilchen, die der Komet 55P/Tempel-Tuttle seinem Weg um die Sonne herum quasi im Weltraum liegen lässt. Jedes Jahr im November bewegt sich die Erde dann durch diese Staubteilchen, pflügt sozusagen durch sie durch. Dabei gelangen dann einige Staubteilchen in die Atmosphäre.
Woher kommt der Name?
Die Leoniden heißen so, da es für einen Beobachter auf der Erde so aussieht, als ob die Sternschnuppen aus einer Himmelsregion kommen, die in Richtung des Sternbilds Löwe (lat. Leo) liegt – der sogenannte „Radiant“ liegt also in diesem Sternbild. Sie haben aber nichts weiter mit diesen Sternen bzw. dem Sternbild zu tun, sondern treten nur aus dieser Richtung in die Erdatmosphäre ein.
Wie beobachtet man Leoniden?
Datum, Uhrzeit
2021 wird ein sehr bescheidenes Leonidenjahr sein. Das Maximum mit einer ZHR (Zentral-Stunden-Rate) von nur etwa 10 – 15 Meteoren pro Stunde wird am 17.11.2021 gegen 10:30 Uhr MEZ erreicht. Leider stört das Licht des zunehmenden Monds (fast Vollmond).
Natürlich können auch am Abend Sternschnuppen beobachtet werden. Das gilt auch für die Nächte vor und kurz nach dem theoretischen Maximum. Die beste Uhrzeit ist jeweils zwischen 2:00 Uhr und 4:00 Uhr morgens. Am späten Abend kann man auch Sternschnuppen beobachten, allerdings nicht in der hohen Anzahl wie am frühen Morgen.
Zum Trost ein Ausblick auf die nächsten Jahre: Für 2022 werden bis zu 250 Meteore pro Stunde erwartet. 2031 kommt 55P/Tempel-Tuttle wieder im inneren Sonnensystem vorbei. Dann gibt es Nachschub an Staub! So werden in den Folgejahren 300 – 500 Meteore pro Stunde erwartet. 1966 konnte bei solch einer Gelegenheit ein Meteorstrom mit mehreren tausend Sternschnuppen pro Stunde bestaunt werden! Drücken wir uns die Daumen!
Beobachtungsort
Sternschnuppen sind am besten mit dem bloßen Auge zu beobachten. Am besten sucht man sich einen dunklen Ort, d.h. ohne störende Stadtbeleuchtung, die den Himmel aufhellt. In der weiteren Darmstädter Umgebung sind die besten Bedingungen demzufolge im Odenwald oder im Taunus zu erwarten. Nutzen Sie einen Liegestuhl oder legen Sie sich auf eine Decke, um Genickstarre zu vermeiden. Im November ist es natürlich eine gute Idee, einen heißen Tee einzupacken und auf sehr, sehr warme Kleidung zu achten.
Am Observatorium unseres Vereins sind leider keine besonders guten Bedingungen wegen der Aufhellung des Himmels durch das Stadtlicht und wegen des eingeschränkten Sichtfeldes durch Baumbewuchs zu erwarten, daher veranstalten wir keine öffentliche Beobachtung bei uns.
Blickrichtung
Die eindrucksvollsten Beobachtungen kommen durch Sternschnuppen zustande, die lange Spuren über den Himmel ziehen. Am sinnvollsten ist es daher, nicht direkt in Richtung des Radianten zu schauen, da die Sternschnuppen dort nur einen kurzen Strich am Himmel hinterlassen. Schauen Sie am Besten weitläufig um den Radianten herum, und lassen Sie den Blick ab und zu ein bisschen wandern.
Folgendes Bild zeigt den Himmel für Darmstadt Mitte November gegen 2:00 Uhr morgens – im näheren Umkreis kann man diese Karte auch noch gut zur Orientierung verwenden. Abends steht der Löwe noch unter dem Horizont, Leoniden kann man dennoch sehen – einfach mal grob in Richtung Nordost bis Südost schauen.
Haben Sie noch Fragen? Sie können uns gerne unter meteore@vsda.de erreichen.
Quellen: