Orion-Nebel

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Planetenschutz: Röntgen-Superflares helfen bei der Bildung von “Sonnensystemen”

NASA/CXC/Penn State/E. Feigelson & K. Getman et al.

Dieses Chandra-Bild zeigt den Orion-Nebel-Cluster, einen an jungen Sternen reichen Haufen, der fast ununterbrochen für 13 Tage beobachtet wurde. Die lange Beobachtung ermöglichte es Wissenschaftlern, das Röntgenverhalten von jungen, sonnenähnlichen Sternen mit einem Alter von 1 bis 10 Millionen Jahren zu untersuchen. Sie entdeckten, daß diese jungen Sterne stürmische Röntgenausbrüche, oder Flares, hervorbrachten, die sehr viel häufiger und energiereicher sind als alles, was heute von der 4.6 Milliarden Jahre alten Sonne zu beobachten ist.

Die Bandbreite von Flare-Energien ist groß; dabei erzeugen einige der Sterne Flares, die hundertmal größer sind als andere. Die unterschiedlichen Flare-Eigenschaften der jungen sonnenähnlichen Sterne könnten für die Bildung von Plane-ten um diese Sterne herum weitreichende Folgen haben.

Laut einiger theoretischer Modelle könnten große Flares in einer planetenbildenden Scheibe um einen jungen Stern starke Turbulenzen hervorrufen. Solche Turbulenzen könnten die Lage der erdähnlichen Gesteinsplaneten während ihrer Ent-stehung beeinflussen und sie vor schneller Wanderung in Richtung des jungen Sterns bewahren. Demzufolge konnten die Überlebenschancen der Erde durch große Flares von der jungen Sonne erhöht worden sein.

Die unterschiedlichen Farben der Sterne im Bild beruhen in erster Linie auf den Unterschieden in der Menge an Gas und Staub auf der Sichtlinie, welche die Röntgenstrahlung niedrigerer Energie wirkungsvoller herausfiltern.