NGC 4258

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Rätselhafte Arme zum Vorschein gebracht

X-Ray: NASA/CXC/Univ. of Maryland/A.S. Wilson et al.
Optical: Pal.Obs. DSS; IR: NASA/JPL-Caltech
VLA: NRAO/AUI/NSF

Die Kombination aus Weltraum gestützten und erdbasierten Beobachtungen, unter anderem mit Röntgendaten von Chandra, hat geholfen, die Natur der sogenannten irregulären Arme in der Spiralgalaxie NGC 4258 (auch bekannt als M106) offen zu legen. Die Arme sind seit Jahrzehnten bekannt, aber ihr Ursprung blieb für die Astronomen rätselhaft.

Im sichtbaren (in gold wiedergegeben) und infraroten (rot) Licht gehen zwei auffällige Arme vom hellen Kern aus und schrauben sich nach außen. Diese Arme werden von jungen, hellen Sternen beherrscht, die das Gas innerhalb der Arme anleuchten. Aber in Radio- (violett) und Chandra’s Röntgenbildern (blau) sind zwei zusätzliche Spiralarme sichtbar.

Durch die Analyse der Daten von XMM-Newton, Spitzer und Chandra haben Wissenschaftler frühere Vermutungen bestä-tigt, daß die geisterhaften Arme Gebiete an Gas darstellen, die durch Schockwellen enorm aufgeheizt worden sind. Zuvor hatten einige Astronomen vermutet, daß die irregulären Arme Jets aus Teilchen sind, ausgestoßen durch ein supermasse-reiches Schwarzes Loch im Kern von NGC 4258. Aber Radiobeobachtungen am Very Large Array entdeckten später ein anderes Paar Jets, das im Kern entsteht.

Allerdings heizen die Jets das Gas auf ihrem Weg auf und bilden so einen sich ausdehnenden Kokon. Da die Jets nah an der Scheibe von M106 liegen, bildet der Kokon Schockwellen aus, heizt das Gas in der Scheibe auf Millionen Grad und läßt es hell im Röntgenlicht und bei anderen Wellenlängen strahlen.