Lichtecho im galaktischen Zentrum

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Chandra entdeckt Lichtecho vom Schwarzen Loch der Milchstraße

NASA/CXC/Caltech/M. Muno et al.

Diese Reihe Chandra-Bilder zeigt Hinweise auf ein vom supermassereichen Schwarzen Loch der Milchstraße, auch bekannt als Sagittarius A*, erzeugtes Lichtecho. Astronomen vermuten, daß vor etwa 50 Jahren eine dem Planeten Merkur äquivalente Masse durch das Schwarze Loch verschluckt wurde und einen Ausbruch an Röntgenlicht zur Folge hatte, das danach an Gaswolken nahe bei Sagittarius A* reflektiert wurde.

Das große Bild zeigt einen Blick von Chandra auf die Mitte der Milchstraße, bei dem Sagittarius A* gekennzeichnet ist. Die kleineren Bilder zeigen Nahaufnahmen der Region, die mit Ellipsen im großen BILD markiert ist. Deutliche Änderungen in Form und Helligkeit der Gaswolken sind zwischen den 3 verschiedenen Beobachtungen von 2002, 2004 und 2005 zu sehen. Das Verhalten stimmt mit theoretischen Vorhersagen für ein von Sagittarius A* verursachtes Lichtecho überein und hilft, andere Erklärungen auszuschließen.

Während die anfängliche Röntgenstrahlung des Ausbruchs die Erde vor etwa 50 Jahren erreicht haben dürfte, noch bevor Röntgenobservatorien in der Lage waren, diese zu sehen, nahmen die reflektierten Röntgenstrahlen einen längeren Weg und kamen zur rechten Zeit an, um von Chandra aufgezeichnet zu werden.

Die im Bild gezeigten Wolken aus Gas leuchten durch einen Prozeß, den man Fluoreszenz nennt. Eisen in diesen Wolken ist entweder mit Röntgenstrahlen von einer Quelle, die in der Vergangenheit einen Ausbruch hatte, oder durch sehr energiereiche Elektronen beschossen worden. Die Elektronen oder Photonen schlagen in die Eisenatome ein, brechen Elektronen nah am Kern heraus, veranlassen Elektronen von weiter außen, die Lücke zu füllen und diese geben bei dem Vorgang Röntgenstrahlung ab.

Die Messung der Schwankung in diesen fluoreszierenden Gaswolken schließt die Möglichkeit aus, daß sie durch energiereiche Elektronen beschossen wurden. Diese hilft auch, andere Erklärungen für die Röntgenstrahlung auszu-schließen, darunter die Möglichkeit, daß die Gaswolken die Überreste von explodierten Sternen sind oder daß das Licht-echo nicht von Sagittarius A*, sondern von einem Neutronenstern oder Schwarzem Loch stammt, die einem Begleiter Materie abziehen.

Die Untersuchung dieses Lichtechos liefert eine sehr wichtige Chronik zur Aktivität von Sagittarius A* und beleuchtet und untersucht auch die kaum verstandenen Gaswolken nahe dem Zentrum der Galaxis.

  • Kurzinformation:
  • Scale: Close up images are 5 arcmin across – Full-field is 12.5 arcmin across
  • Category: Milky Way Galaxy
  • Coordinates (J2000): RA 17h 45m 58.013s | Dec -28° 56′ 33.11″
  • Constellation: Sagittarius
  • Color Code: Intensity
  • Instrument: ACIS
  • Distance Estimate: about 26,000 light years
  • Release Date: January 10, 2007
  • References: M.P. Muno et al. “Discovery of Variable Iron Fluorescence from Reflection Nebulae in the Galactic CenterThe Astrophysical Journal 656, Number 2