Jupiter

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Chandra nimmt Jupiter während der Ankunft von New Horizon in Augenschein

X-Ray: NASA/CXC/SwRI/R. Gladstone et al.
Optical: NASA/ESA/Hubble Heritage (AURA/STScI)

Am 28. Februar 2007 hatte die Raumsonde New Horizons der NASA auf ihrer Reise zum Pluto ihre größte Annäherung an Jupiter. Dieser Vorbeiflug gab Forschern eine einzigartige Gelegenheit, Jupiter mit dem auf New Horizons verfügbaren Paket an Instrumenten und zur gleichen Zeit mit koordinierten Beobachtungen durch raum- und erdgebundene Teleskope, unter ihnen das Chandra-Röntgen-Observatorium der NASA, zu untersuchen.

In Vorbereitung auf die Ankunft von New Horizons bei Jupiter nahm Chandra am 08., 10. und 24. Februar jeweils ein 5-stündiges Bild von Jupiter auf. In diesem neuen Bild wurden die Daten der einzelnen Chandra-Beobachtungen zusammen-gefaßt und dann in die jüngste Aufnahme von Jupiter durch das Hubble-Weltraum-Teleskop eingefügt.

Die Aufgabe der Chandra-Beobachtungen ist, die Polarlichter der energiereichen Röntgenstrahlung zu untersuchen, die man nahe der Jupiterpole beobachtete. Diese sollen in den äußeren Bereichen des Magnetfeldes von Jupiter durch die Wechselwirkung von Sauerstoff- und Schwefelionen mit Teilchen verursacht werden, die im sogenannten Sonnenwind von der Sonne wegströmen. Wissenschaftler würden gern die Einzelheiten dieses Prozesses besser verstehen, der Polarlichter hervorruft, die tausend Mal stärker sind als ähnliche, auf der Erde beobachtete Polarlichter.

Nach der am 28. erfolgten dichtesten Annäherung wird Chandra Jupiter in den folgenden Wochen weiter beobachten. New Horizons wird nach Jupiter eine ungewöhnliche Flugbahn nehmen, die sie direkt zu dem sogenannten Magnetschweif des Planeten bringt, eine Region, wohin zuvor noch nie eine Raumsonde gekommen ist. Die Schwefel- und Sauerstoffteilchen, welche die Magnetosphäre des Jupiters beherrschen und von den Vulkanen des Mondes Io stammen, gehen irgendwann in diesem Magnetschweif verloren. Ein Ziel der Chandra-Beobachtungen ist zu sehen, ob irgendwelche Röntgenstrahlung der Polarlichter mit diesem Prozeß in Verbindung steht.

Durch die Zusammenführung der Chandra-Beobachtungen mit Daten von New Horizons, dazu Informationen im Ultra-violetten vom Hubble-Weltraum-Teleskop und dem Satelliten FUSE der NASA sowie optische Daten von erdgebundenen Teleskopen, hoffen Astronomen, ein vollständigeres Bild von Jupiters kompliziertem System aus Teilchen und Magnet-feldern und energiereichen Teilchen zu erhalten. In den kommenden Wochen und Monaten werden Astronomen genaueste Analysen dieser Datenflut durchführen.

  • Kurzinformation:
  • Scale: Image is 61 arcmin across
  • Category: Solar System
  • Color Code: X-ray: purple; Optical: black & white
  • Instrument: ACIS
  • Distance Estimate: Jupiter as seen at a distance of about 400 million miles
  • Release Date: March 01, 2007