Hinode

Weekly Science Update – Übersetzt von Harald Horneff
Der Satellit Hinode (japanisch für Sonnenaufgang) wurde im September 2007 gestartet, um das Magnetfeld der Sonne und die Frage zu untersuchen, wie sich ihre freigesetzte Energie durch die verschiedenen Schichten der Sonnenatmosphäre fortpflanzt.
Eines der drei Instrumente an Bord von Hinode ist das XRT (X-Ray Telescope), welches vom SAO und der Japan Aerospace Exploration Agency entwickelt und gebaut wurde. Die heiße Korona der Sonne sowie Magnetfelder versorgen Eruptionen mit Energie, die Gase und energiereiche geladene Teilchen empor schleudern. Die Teilchen, welche die Erde erreichen, können die Kommunikation unterbrechen, Stromleitungen überlasten und andere Störungen verursachen.
Die Ausgabe des Magazins Science vom 07. Dezember 2007 veröffentlichte erste Ergebnisse der Mission Hinode; die Frontseite der Ausgabe ziert sogar die mit dem XRT aufgenommene Sonne. Das Journal enthält als Schwerpunkt Artikel über Ergebnisse, die mit Hinode erzielt wurden. Darunter befindet sich ein Satz an Beiträgen, den die Herausgeber als „wichtige Anhaltspunkte zum Mechanismus, der die Korona aufheizt und den Sonnenwind beschleunigt“ beschreiben.
In einem dieser Artikel behandeln die Astronomen das grundlegende Problem um die Herkunft des Sonnenwinds. Weder versteht man, wo der Wind an der Sonnenoberfläche entsteht, noch, wie er in Richtung der Planeten beschleunigt wird, nachdem er die Sonnenoberfläche verlässt. Das XRT beobachtete mit seiner höchsten räumlichen Auflösung kontinuierlich über drei Tage hinweg aktive, Röntgenstrahlung aussendende Gebiete auf der Sonne. Die Forscher entdeckten in der Nachbarschaft zu einem aktiven Sonnenfleck eine Region mit heißem, abströmendem Gas, das sich mit Geschwindigkeiten um ungefähr 140 km/s bewegte und genügend Material enthielt, um damit ungefähr ein Viertel des normalen Sonnenwinds zu versorgen. Als die Astronomen ihre Aufnahmen mit früheren Bildern der solaren Magnetfelder verglichen (zu denen die Autoren ebenfalls beigetragen hatten), fanden sie einen engen örtlichen Zusammenhang mit Magnetfeldern, die sich in den Raum hinaus öffnen anstatt sich zur Oberfläche zurückzubiegen. Die Ergebnisse laufen darauf hinaus, daß ein bedeutender Anteil des Sonnenwinds (möglicherweise alle langsameren Komponenten) an den Grenzzonen dieser aktiven Regionen entsteht.