Aurorae

Paul M. Sutter in Universe Today – Übersetzt von Harald Horneff

In dieser Serie erkunden wir die sonderbare, doch auch wunderbare Welt der astronomischen Fachsprache! Das Thema heute: Aurorae!

Die Aurorae sind auch als Nord- und Südlicht bekannt. Sie erscheinen am Himmel bei extremen Breitengraden und werden durch geladene Teilchen von der Sonne verursacht, die auf unsere Atmosphäre treffen.

Unsere Sonne strahlt ständig Unmengen an geladenen, sich schnell bewegenden Teilchen ab, die als Sonnenwind bezeichnet werden. Der Sonnenwind stößt auf das Magnetfeld der Erde. Da diese Teilchen geladen sind, folgen sie den Magnetfeldlinien zu den Nord- und Südpolen unseres Planeten. Dort rasen sie in die Atmosphäre und richten Schaden an.

Diese geladenen Teilchen entreißen den Molekülen von Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid Elektronen, in deren Folge diese Moleküle Licht aussenden. Die Polarlichter erscheinen auf verschiedene Weise. Bei schwachen Teilchenströmen sind sie nur ein Leuchten am Horizont. Daher stammt auch ihr Name – Galileo Galilei benannte das Phänomen nach dem Namen der griechischen Göttin der Morgenröte. Bei starken Teilchenströmen erscheinen sie als wehende Bänder und grüne Flächen. Seltener werden Himmelsbeobachter mit leuchtend roten Erscheinungen verwöhnt.

Um Polarlichter zu sehen, muß man entweder in den hohen Norden oder Süden reisen. Außerdem kann man sie nur nachts betrachten. Da es in diesen Breitengraden in den Sommermonaten kaum dunkel ist, kann man die Polarlichter am besten im Winter beobachten. In den nördlichen Breitengraden gibt es viel mehr Land und damit auch viel mehr Menschen und Städte als im Süden. Zu den beliebtesten Zielen für die Polarlichtjagd gehören daher Island, Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Alaska und Kanada.

Die Erde ist nicht der einzige Planet, auf dem Polarlichter auftreten. Jupiter hat das stärkste Magnetfeld aller Planeten, und obwohl der Sonnenwind dort viel schwächer ist, schafft es dieser Planet, Polarlichter hervorzubringen, die so intensiv sind, daß sie im Röntgenlicht leuchten.