Absolute Helligkeit

Paul M. Sutter in Universe Today – Übersetzt von Harald Horneff

In dieser Serie erkunden wir die sonderbare, doch auch wunderbare Welt der astronomischen Fachsprache! Das Thema heute: Absolute Helligkeit!

Sterne am Himmel haben alle möglichen Helligkeiten. Aber einige Sterne erscheinen heller, weil sie näher sind, während andere Sterne heller erscheinen, weil sie… tatsächlich heller sind. Daher haben die Astronomen ein System erfunden, um die Beschreibung der Helligkeit eines bestimmten Sterns zu standardisieren, und zwar mit Hilfe der so genannten absoluten Helligkeit.

Um die absolute Helligkeit eines Sterns zu berechnen, muß man einmal so tun, als ob man seine Leuchtkraft (die wiederum die gesamte Strahlungsleistung des Sterns ist) aus einer konkreten Entfernung von 10 Parsec mißt, und zum anderen so tun, als ob kein Staub, interstellares Gas oder andere astronomische Kobolde im Weg wären.

Warum 10 Parsec? Nun…warum nicht? Irgendetwas mußte es ja sein, und „10“ schien eine vernünftige Zahl zu sein.

Das ist also recht einfach, aber in der Astronomie bleibt nichts lange einfach. Erstens wird die absolute Helligkeit in der Regel in Bezug auf ein bestimmtes Band von Wellenlängen angegeben. Das liegt daran, daß Astronomen normalerweise nicht die gesamte elektromagnetische Strahlung eines Sterns beobachten und aufzeichnen. Sie beobachten nur durch bestimmte Filter oder Wellenlängenbänder, und daher muß die absolute Helligkeit in Bezug auf dieses Band angegeben werden.

Zweitens werden absolute Helligkeiten auf einer logarithmischen Skala gemessen. Das bedeutet, daß ein Schritt zur nächsten Helligkeitsstufe bedeuten kann, daß der Stern über zehnmal heller ist.

Und schließlich sind diese Helligkeiten so dargestellt, daß kleinere Werte hellere Sterne bedeuten. Und warum? Weil ein antiker griechischer Astronom dies so gemacht hat und es dann so geblieben ist. Das bedeutet auch, daß negative Werte der Magnituden für einige der hellsten Sterne in der Galaxis stehen.

Man sieht, daß Astronomen die Dinge nie auf die leichte Schulter nehmen.