Saturn

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Chandra entdeckt, daß Saturn Röntgenstrahlung der Sonne reflektiert

Chandra X-ray: NASA/MSFC/CXC/A. Bhardwaj et al.
GOES-12 X-ray: NOAA/SEC

Chandra-Beobachtungen des Saturn (oben) zeigen, daß die Atmosphäre des Saturn wie ein Spiegel wirkt, der die explosi-ve Aktivität der Sonne (unten) reflektiert.

Am 20. Januar 2004 ist ein großer Flare auf der Sonne ausgebrochen. Der Flare dauerte 36 Minuten und wurde durch Radio- und optische Teleskope, sowie dem Röntgenteleskop (untere Bilder) an Bord des Satelliten GEOS 12 gemessen, der zu den National Oceanic and Atmospheric Administrations Geostationary Operational Environmental Satellites gehört.

Ungefähr 2 Stunden und 14 Minuten später wurde von Chandra beobachtet, wie Saturn im Röntgenlicht aufhellte. Diese Zeitverzögerung entspricht der Zeitdifferenz, die Röntgenstrahlung oder andere Formen an Licht benötigen, um von der Sonne zum Saturn und zurück zur Erde zu kommen, anstatt direkt von der Sonne zur Erde zu gelangen.

Diese Beobachtung zeigt, daß die oberen Atmosphären der Riesenplaneten Saturn und Jupiter als unscharfe Spiegel wirken, die solare Röntgenstrahlung reflektieren. Auch wenn ihre Atmosphären weniger als ein Promille der einfallenden Röntgenstrahlung zurückwerfen, könnten Saturn oder Jupiter als mögliche Fernerkundungswerkzeuge genutzt werden, um Röntgenflares von Teilen der Sonnenhemisphäre zu verfolgen, die den erdnahen Satelliten zur Beobachtung des Welt-raumwetters abgewandt ist.

  • Kurzinformation:
  • Scale: Top panels are 42 arcsec wide
  • Category: Solar System
  • Color Code: Intensity
  • Instrument: ACIS
  • Distance Estimate: at the time of the observations, about 1.2 billion kilometers
  • Release Date: May 25, 2005
  • References: A. Bhardwaj et al. “Chandra Observation of an X-Ray Flare at Saturn: Evidence of Direct Solar Control on Saturn’s Disk X-Ray Emissions” The Astrophysical Journal 624, Number 2