RX J0806.3+1527

(Originalarbeit unter https://chandra.harvard.edu)

Sich umkreisende Sterne überfluten den Raum mit Gravitationswellen

Light curve: NASA/CXC/GSFC/T. Strohmayer
Illustration: GSFC/D. Berry

Chandra-Daten (Kurve) aus Beobachtungen von RX J0806.3+1527 (oder kurz J0806) zeigen, daß sich seine Röntgen-intensität mit einer Periode von 321.5 Sekunden ändert. Dies läßt darauf schließen, daß J0806 ein Binärsystem ist, in dem sich zwei Weiße Zwerge näherungsweise alle 5 Minuten (Illustration) einander umkreisen.

Die kurze Umlaufperiode bedeutet, daß die Sterne nur ungefähr 80,500 km voneinander getrennt sind, ein Fünftel der Entfernung von Erde und Mond, und sich mit mehr als 1,6 Million Kilometer pro Stunde bewegen. Nach der Einstein’schen Allgemeinen Relativitätstheorie sollte ein derartiges System Gravitationswellen – ein Kräuseln der Raumzeit – hervor-rufen, die mit Lichtgeschwindigkeit Energie aus dem System tragen.

Energieverlust durch Gravitationswellen wird bewirken, daß sich die Sterne näher aufeinander zubewegen. Röntgen- und optische Beobachtungen lassen den Schluß zu, daß die Umlaufperiode dieses Systems jedes Jahr um 1.2 Millisekunden abnimmt, was bedeutet, daß sich die Sterne mit einer Rate von 61 cm pro Tag einander nähern.